Kochbuch-Designer, Woodcarver, DJs oder Start-up Gründer: Das machen die ehemaligen Studenten von Michael Eisermann und Absolventen der „DESIGN FACTORY International“ in Hamburg.
Erklären Sie bitte Ihr Start-up-Projekt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Wie funktioniert es?
Upfit ist der persönliche Ernährungscoach für die Hosentasche. Der Trend zur Selbstoptimierung und einem gesünderen Lifestyle wächst stetig, und die Menschen versuchen in kürzester Zeit, das Optimum aus sich herauszuholen. Viele wissen jedoch nicht, dass die Ernährung zu 75 Prozent unsere körperlichen Prozesse steuert, und wundern sich, dass sie trotz drei oder vier Sporteinheiten pro Woche keine wirklichen Resultate erzielen und geben irgendwann auf.
Mit www.upfit.de haben wir das Knowhow des professionellen Ernährungsberaters in einen smarten Algorithmus gegossen und können mittlerweile auf nahezu alle persönlichen Bedürfnisse wie Ernährungsweisen, Allergien, Kochzeiten und Budget eingehen sowie aus einer Rezeptdatenbank von über 10.000 leckeren und schnellen Kochrezepten schöpfen. Neben weiteren smarten Funktionen erstellen wir so binnen kürzester Zeit zu hundert Prozent maßgeschneiderte Ernährungspläne für das persönliche Ziel des Kunden.
Was hat Ihnen das Design-Studium gebracht?
Zu Studienbeginn lag der Fokus hauptsächlich auf den Designgrundlagen. Dann haben wir immer mehr experimentiert und geschaut, was uns besonders fasziniert. Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, erstmal die Grundlagen zu beherrschen, um daraus dann eine eigene Handschrift zu entwickeln. Deswegen war mein Plan, während des Studiums möglichst viele Kurse zu belegen und zu schauen, was mich wirklich begeistert. Letztendlich muss ein guter Designer sowohl eine Verpackung gestalten als auch die gleiche Markengeschichte auf einem Smartphone inszenieren können. Alle Medien verschmelzen immer mehr miteinander und eine Marke muss heutzutage nicht nur gut aussehen, sondern auch medienübergreifend anwendbar sein und performen.
Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, erstmal die Grundlagen zu beherrschen, um daraus dann eine eigene Handschrift zu entwickeln.
Wie haben sich Deine beruflichen Pläne ergeben?
Während des Studiums habe ich mit einem Kommilitonen angefangen, für kleine und mittelständische Kunden zu arbeiten. Nach meinem Abschluss in England war ich dann in mehreren Agenturen tätig, in denen ich vor allem die verschiedenen Arbeitsprozesse und die Arbeit in großen Teams sowie für große Kunden kennengelernt habe. Irgendwann wollte ich eigene Ideen verwirklichen, Probleme lösen und mich persönlich weiterentwickeln. Nach weiteren Stationen in deutschen und amerikanischen Startu-ps war es dann soweit: Das eigene Start-up zusammen mit zwei guten Freunden.
Wie unterscheidet sich der Beruf vom Leben als Student?
Man kann sich den Luxus leisten, erst mal viele Dinge auszuprobieren. Im Vergleich zur normalen Berufswelt hat man weniger Verantwortung, mehr Freizeit und man genießt nahezu überall ‚Welpenschutz‘. Viele haben diese Freiheiten falsch genutzt und wissen bis heute leider nicht, wie ihr beruflicher Weg verlaufen soll. Für mich jedoch war es eine extrem wichtige Zeit, in der ich viel gelernt habe. Ich denke anders, sehe Dinge anders und versuche durch meine Ideen das Leben vieler Menschen zu vereinfachen. Ganz nebenbei habe ich das Glück, in meinem Unternehmen zu arbeiten und eine eigene Firmenkultur aufbauen zu können. Und wer weiß: Vielleicht motiviere ich auch andere, eines Tages ihr Upfit zu gründen und den persönlichen Traum zu verwirklichen.
TEXT Joachim Welding
FOTOS Privat