Hallo, ich bin Kathie

Hallo, ich bin Kathie

Ich bin 18 Jahre alt und komme aus Euskirchen bei Köln. Ich will unbedingt nach Schleswig-Holstein und Notfallsanitäter werden. Aktuell mache ich ein Praktikum bei ME2BE, schaue wie ein Verlag funktioniert und werde euch hier auf der Webseite und auf Facebook berichten, was ich so alles erlebe.

Was bisher geschah…

2008 habe ich bei den Maltesern in Euskirchen in der Jugendgruppe angefangen. Auslöser dafür war unser Schulsanitätsdienst, in dem ich tätig war. Hier wurde mir klar: Ich möchte später einmal etwas Medizinisches machen. In der Jugendgruppe habe ich mein komplettes medizinisches Grundwissen erworben und vieles, was man auch im Rettungsdienst braucht.

Drei junge Menschen in Warnwesten stehen vor einem Rettungsfahrzeug der Malteser.
Wir durften mit auf Sanitätsbetreuung fahren wie zum Beispiel zu Motocross-Rennen oder Ritterspielen. Irgendwann wurde mir dann bewusst: Ich möchte in den Rettungsdienst. Sehr oft musste ich mir anhören, dass eine Frau im Rettungsdienst sowieso keine Zukunft hat und länger als 40 hält da keine Frau durch. Viele sagten mir auch, ich solle doch lieber Krankenschwester werden.

2012 habe ich meinen Realschulabschluss gemacht. Jetzt war ich 15 Jahre alt und Abi kam für mich nicht infrage. Ich wusste, ich möchte etwas Praktisches und noch 3 weitere Jahre Schule würden mich unglücklich machen. Da es in diesem Alter sehr schwer ist, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und man im Rettungsdienst sowieso erst mit 18 anfangen darf, habe ich mich entschieden, eine schulische Ausbildung zu machen. Sozialhelfer sollte es sein.

Als Sozialhelfer hatte ich 2 x 4 Wochen Praktikum in einem Altenheim zu absolvieren. Nach den ersten vier Wochen wusste ich, dass dieser Beruf definitiv nichts für mich ist und brach nach einem Jahr die 2jährige Ausbildung ab. Weil ich immer noch zu jung für den Rettungsdienst war, begann ich im August 2013 ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Chirurgie eines Krankenhauses. Anfangs machte es mir sehr viel Spaß. Die Leute waren nett, Patientenkontakt genau mein Ding und ich lernte viele medizinische Sachen. Irgendwann fing aber auch das an, mir schwer zu fallen. Ich quälte mich nur noch zur Arbeit. Ich fand es sehr schwierig, zu den Patienten eine Bindung aufzubauen und sie dann teilweise auch sterben zu sehen.
Eine junge Frau in grüner OP-Kleidung.

Pflege war also auch nichts für mich. Dann wurde mir klar, es gibt nur den Rettungsdienst. Als ich aber dann endlich alt genug war, um in den Rettungsdienst einzusteigen, begann ich im Juni 2014 die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Das hieß bei mir 4 Wochen Schule, 4 Wochen Klinik Praktikum, 4 Wochen Praktikum bei Rettungswachen und nochmals 1 Woche Schule. Endlich konnte ich machen, was mich interessiert und mir Spaß bringt. Jetzt war das nur eine sehr kurze Ausbildung und auch kein Beruf, den ich für den Rest meines Lebens ausüben wollte.

Als Post von der Bundeswehr kam, brachte mich das ins Grübeln. Also habe ich mich auf Internetseiten, bei Karriereberatern und Bekannten informiert, was ich bei der BW für Möglichkeiten habe. Schnell kam ich auf den Zentralen Sanitätsdienst, der ideal für mich ist.

Ich habe bei der Bundeswehr angerufen und nachgefragt, wie ich mich bewerben kann. Zuerst bekam ich einen Termin für einen Vortrag der BW. Dieser ist Pflicht, wenn man sich bewerben möchte. Dann bekam ich einen Termin zur Bewerbung. Vor diesem Termin musste ich mir die ganzen Bewerbungsunterlagen im Internet ausdrucken. Und das waren nicht gerade wenige. Zum Bewerbungstermin konnte ich diese Unterlagen mitnehmen und die Karriereberaterin hat sich mit mir zusammengesetzt und alles ordentlich ausgefüllt. Ich wurde über alles aufgeklärt und sehr gut beraten. Da für mich das Meer und der Norden schon immer am liebsten waren, habe ich mich für den „Uniformträger Marine“ entschieden.

Während meiner Suche nach einer passenden Ausbildung bin ich mit meiner Mutter, die mich bei meiner Suche unterstützt hat, auf die Seite von ME2BE gestossen. Dort wurde über die RKiSH und den Beruf des Notfallsanitäters berichtet. Diesen gibt es seit 2014 und ist perfekt für mich. Zunächst war ich allerdings enttäuscht, dass dieser Beruf nicht in meiner Nähe ausgebildet wird. Über eine Facebook-Seite habe ich Kontakt zu einem Rettungsassistenten aufgenommen, der für die RKiSH in Heide arbeitet. Diese Akademie bilden den Notfallsanitäter schon aus. Und Heide liegt in meinem geliebten Norden. Also habe ich mich auf der Internetseite informiert und mich dann auch schnell dazu entschieden, mich dort zu bewerben. Was ich dann auch tat. Jetzt habe ich zwei Eisen im Feuer und hatte sogar schon einen Mini-Job als „Realistische Unfalldarstellerin“. Mal sehen,wer anbeisst 🙂

Zwei junge Menschen stehen in einem verunglücktem PKW.

Privat bin ich Mitte 2014 bei meinen Eltern ausgezogen und wohne jetzt mit meinem Freund, meinem besten Freund und seiner Freundin zusammen. Es ist eng, Privatsphäre wird klein geschrieben und wirklich einfach ist es auch nicht. Ich teile mir mit meinem Freund ein Zimmer und die anderen beiden genauso. Dann haben wir noch eine recht kleine Küche, weswegen es auch seltener mal etwas richtig frisch Gekochtes gibt 😀 … dazu ein noch kleineres Badezimmer, die meisten unserer Möbel und Sachen stehen auf dem Dachboden und im Keller. Das hört sich jetzt vielleicht alles etwas ungemütlich an, aber wenn man sich so gut versteht wie wir, wird das gemeinsame Kochen und Essen (und wenn es klappt auch Putzen) zum schönen kleinen Familienevent. Außerdem kostet die Wohnung jeden nur 140 Euro und da wir alle nicht gerade Großverdiener sind, kam uns das sehr zu gute.

Wenn es dann bald komplett in den Norden geht, wäre es schön, mit meinem Freund eine Wohnung auf dem Land zu finden. Ich bin gespannt und werde berichten.

Liebe Grüße
Eure Kathie