Größer, länger, weiter

Größer, länger, weiter

Das Logistikunternehmen Kühne + Nagel wächst mit

Während die Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik durch den technologischen Fortschritt und die Entwicklung immer weiter schrumpft, Bildschirme immer flacher und Spielekonsolen immer kompakter werden, wachsen die Transportmittel, die unter anderem dafür sorgen, dass der Nachschub ebendieser Geräte nie versiegt, in die andere Dimension. Immer größer und effizienter werden sie, die riesigen Frachtflugzeuge, Mega-Containerschiffe oder Lang-LKW. Die „Antonow An-225“, das größte Flugzeug der Welt, kann bei voller Auslastung bis zu 250 Tonnen Material transportieren, das größte Containerschiff, die „Mærsk Mc-Kinney Møller“, fasst 18.300 Standardcontainer. Auch beim Landverkehr setzt die Branche mit den Giga-Linern auf größeres Fassungsvermögen ihrer Fahrzeuge. Denn das spart nicht nur Zeit und Geld, auch werden wichtige Rohstoffe geschont und damit unsere Umwelt.

Transport soll umweltfreundlicher und rentabler werden. Das möchte auch das Logistikunternehmen Kühne + Nagel und testet in Kooperation mit einem großen Kaffeeröster seit Februar 2013 einen Lang-LKW. Ziel des Feldversuchs ist es, die logistischen Abläufe und die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Einsatzes von Lang-LKW zu untersuchen sowie seine Alltagstauglichkeit unter Beweis zu stellen. Im 24-Stunden- Betrieb, in drei Rundläufen täglich, fährt der Lang-LKW des Logistik-Unternehmens von Gallin in Mecklenburg-Vorpommern bis ins Bremer Güterverkehrszentrum und wieder zurück. So legt er beim Transport der Rösterei-Waren jeden Tag eine Strecke von 1.068 km zurück. Der Feldversuch ist bis Ende 2016 angesetzt, doch das Zwischenfazit fällt sehr positiv aus. Durch den Einsatz des Giga-Liners werden rund 39.000 Liter Diesel pro Jahr eingespart. Im Vergleich zu einem konventionellen LKW, der normalerweise für diese Strecke eingesetzt wird, konnten in einem Jahr bereits über 550 Fahrten, für die gleiche Menge an Gütern, eingespart werden. Damit einher geht natürlich auch eine Reduzierung der CO2-Emissionen um fast 100 Tonnen.

Der Feldversuch ist der erste Schritt zum regelmäßigen Einsatz von Lang-LKW in Deutschland. Weitere Strecken sollen für das Befahren der Super-Brummis freigegeben werden. Für Kühne + Nagel, das mit rund 63.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 1.000 Standorten in über 100 Ländern zu den führenden Logistikunternehmen weltweit gehört, ist es auch ein Schritt in Richtung Zukunft. Denn in Zeiten zunehmender Globalisierung, komplexerer Logistikprozesse und stetig steigender Anforderungen sind innovative und umweltschonendere Lösungen unabdingbar.

Ein besonderer Arbeitsplatz

Bei der Realisierung des Projekts bekamen die Logistikexperten am Standort Hamburg-Obergeorgswerder Unterstützung von ihrem Handelspartner. Das richtige Equipment wurde bei MAN (BDF Motorwagen) gefunden, der mit einer Krone-Dolly-Achse und einem Krone-Trailer ausgerüstet wurde. Die Manpower aber kam aus eigenem Hause.

M_CMYK_MG_0557Das Führen des Lang-LKW bedarf nämlich besonders erfahrener Fahrer. Speziell das Kurvenfahren mit dem 25,25 Meter langen Fahrzeug will geübt sein. Die besten Fahrer von Kühne + Nagel am Standort Hamburg-Obergeorgswerder absolvierten ein spezielles Training vom Hersteller Krone in Kooperation mit dem TÜV. Aber auch der Nachwuchs des Logistikriesen wird bestens ausgebildet. Die Auszubildenden zum Berufskraftfahrer oder zur Berufskraftfahrerin dürfen in ihrer Lehrzeit zwar noch nicht hinter das Steuer des Giga-Liners, sie erlernen aber ihr Rüstzeug in den Fahrerkabinen der zahlreichen Fahrzeuge von Kühne + Nagel. In der dreijährigen Ausbildung lernen die Fahrer und Fahrerinnen das zuverlässige und termintreue Abholen und Ausliefern der Ware. Sie sind das Bindeglied zwischen der Disposition und dem Kunden, weshalb sie einen ständigen Menschenkontakt nicht scheuen dürfen. Abwechslung ist in diesem Beruf garantiert, denn ihr Arbeitsplatz ist mobil und die Aussicht aus dem Fenster ändert sich nach jeder Kurve. Gute Fahrer brauchen neben fahrerischem Können, einem Faible für Technik, Computer und Englisch auch starke Nerven. Jeden Tag tragen sie große Verantwortung und müssen selbst bei starkem Verkehrsaufkommen Ruhe bewahren. Weitere Qualifikationen sind ein Mindestalter von 17 Jahren, ein Führerschein Klasse B sowie ein Haupt- oder Realschulabschluss.

Im Team zum Ziel

Kühne + Nagel bietet maßgeschneiderte, IT-basierte Transport- sowie umfassende integrierte Logistikdienstleistungen. Egal ob zu Wasser, in der Luft, über Land oder bei komplexen Aufgaben im Lager. Seit der Gründung 1890 findet das Familienunternehmen den besten Weg für die Waren seiner Kunden. Der 2009 eröffnete Standort des Logistikexperten in Obergeorgswerder, direkt am Autobahnkreuz Süd, ist ein modernes Logistikzentrum, das über 45.000 qm Lager- und Umschlagsfläche verfügt. Die rund 500 Mitarbeiter sind auf die Bereiche See- und Luftfracht, Kontraktlogistik und Landverkehre mit klarer Ausrichtung auf wertschöpfungsintensive Bereiche wie informatikgestützte integrierte Logistik-Angebote spezialisiert.

Ein Garant für den Erfolg des börsennotierten Unternehmens ist die Qualifikation seiner Mitarbeiter. Sie spielen eine maßgebliche Rolle bei dem immer wichtiger und komplexer werdenden Bereich der Logistik.

Die Vermittler

Dave und Freya machen beide eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich bei Kühne + Nagel am Standort Hamburg. Dave hat am 1. Februar sein erstes Lehrjahr zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung begonnen. „Die erste Abteilung, die ich in meiner Ausbildung kennenlerne, ist die Importabteilung“, erzählt der 23-Jährige. „Ich bin für die Distribution für den Bereich München zuständig und trage dafür Sorge, dass alle Sendungen, die von Übersee nach Hamburg kommen, an ihrem richtigen Bestimmungsort im Raum München gelangen. Das erfordert sorgfältige Planung und genaue Koordination.“ Auch Freya regelt in ihrem Dualen Studium den Versand, den Güterumschlag und die Lagerung für die Kunden. Sie macht den Hamburger Logistik-Bachelor. Diese triqualifizierende Ausbildung verbindet die betriebliche Ausbildung der Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen mit einem betriebswirtschaftlichen Studiengang an einer Hochschule. Die junge Studentin ist im zweiten von insgesamt vier Jahren und konnte in der Zeit viel vom Unternehmen sehen. „Meine Aufgaben variieren mit der Abteilung, in der ich gerade bin. In der Ausbildung lernen wir alle Bereiche des Unternehmens kennen sowie alle Verkehrsträger. Alle sechs Monate wird daher die Abteilung gewechselt“, weiß Freya. „Wir sind die Vermittler, so kann man unseren Beruf am einfachsten beschreiben. Wir sind die Stelle, wo sprichwörtlich alle Fäden zusammenlaufen. Kunden schicken uns einen Auftrag und wir erledigen alles Weitere. Wir sorgen dafür, dass alles zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zusammenkommt.“

Wer sich für diese Ausbildung oder das Duale Studium interessiert, sollte sich für Geografie, Fremdsprachen und betriebswirtschaftliche Abläufe interessieren. Ist bei der Ausbildung ein sehr guter Hauptschulabschluss, guter Realschulabschluss, das Fachabitur oder das Abitur Voraussetzung, müssen Duale Studenten das Abitur oder die (Fach-)Hochschulreife mitbringen.

Alles an seinem Platz

Das Logistikzentrum von Kühne + Nagel im Süden Hamburgs bietet eine Lager- und Umschlagsfläche von insgesamt 45.000 Quadratmetern. Sie verfügt über 166 ampelgesteuerte Verladetore und ist auf einen schnellen und sicheren Warenumschlag ausgerichtet. Modernste Technik und M_CMYK_MG_0312_Markcomputergestützte Systeme sind bei solch gigantischen Ausmaßen eine Notwendigkeit. Hier muss die Ware schnell gefunden werden, denn das Transportgeschäft ruht nie. Mark und Marvin arbeiten und lernen in den Lagerhallen des Großkonzerns. Jeden Tag entladen und sortieren sie die Waren, die aus der gesamten Welt in Hamburg zwischengelagert werden. Als Fachkraft für Lagerlogistik und Fachlagerist müssen sie in jeder Lage den Überblick behalten. „Wir sorgen dafür, dass Kundenaufträge termingerecht erledigt werden“, berichtet Mark. Der 27-Jährige hat vor Kurzem seine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik abgeschlossen und wurde direkt in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Zu Marks Aufgaben gehört außerdem das Be- und Entladen der LKW oder das Verpacken und Versenden der Waren. „Unterstützt werden wir durch viele technische Geräte. Gabelstapler oder Elektromeisen verringern die körperliche Belastung und die computerge- stützte Archivierung der Waren lässt uns jeden Artikel schneller finden.“ Ein Jahr kürzer geht die Ausbildung zum Fachlageristen, die Marvin am 1. Februar dieses Jahres begonnen hat. „In der Umschlaghalle, in der ich als Erstes eingesetzt werde, entladen wir die Wechselbrücken. Dabei müssen alle Daten per EDV erfasst werden und eine fachgerechte Lagerung sichergestellt werden,“ berichtet Marvin. Für beide Ausbildungen braucht es einen guten Haupt- oder Realschulabschluss. Fehlen darf auch nicht der Spaß an körperlicher Betätigung, an Organisation und Kommunikation.

Egal ob im Lager, im Büro oder in der Fahrerkabine, die Mitarbeiter müssen als Team funktionieren. Die Logistik kann ohne ein gutes Zusammenspiel der einzelnen Akteure nicht funktionieren. Da sind neben fachlichen Qualifikationen auch persönliche Kompeten- zen gefragt. „Wir schauen uns den Menschen hinter der Bewerbung genau an“, sagt der Ausbildungsleiter der Zweigniederlassung Hamburg Christian Preis. „Wir möchten das Wissen und das Können, welches sich die Azubis in ihrer Ausbildung angeeignet haben, lange im Unternehmen behalten. Deswegen versuchen wir jedem, der die entsprechenden schulischen und betrieblichen Voraussetzungen erfüllt, eine Übernahme zuzusichern“, berichtet Christian Preis. Neben guten Übernahmechancen bietet Kühne + Nagel viele Gründe dafür, sich für einen Karriereeinstieg im Weltunternehmen zu entscheiden. So ist durch den halbjährigen Abteilungswechsel sichergestellt, dass die Auszubildenden die relevanten Unternehmensbereiche kennenlernen. Bei den kaufmännischen Berufen wird neben den drei Pflichtmodulen Landverkehr, Seefrachtimport und -export auch ein Wahlmodul angeboten. Hier haben die Azubis die freie Wahl, sich beispielsweise den Wirkungsbereich von Kühne + Nagel beim Zoll oder Flughafen näher anzuschauen oder beim Messeteam an der Außenwirkung des eigenen Unternehmens beteiligt zu sein. Angeboten wird beispielsweise auch Vorberei- tungsunterricht für die Ausbildung, der von einem Berufsschullehrer abgehalten wird. Zur Ausbildungsvergütung, die übertariflich ist, bekommen die Azubis einen Lehrmittelzuschuss, gezahlt werden auch vermögenswirksame Leistungen und eine betriebliche Altersvorsorge. Ermäßigungen gibt es beim HVV-Ticket und in der firmeneigenen Kantine. „Der Grund, warum sich junge Menschen für eine Ausbildung im Bereich Logistik entscheiden sollten, ist einmal der, das es Speditionen schon immer gab und im Normalfall auch immer geben wird und dass wir ein Unternehmen sind, dass seit 1890 besteht und seither alle Wirtschaftskrisen überstanden hat“, berichtet der Ausbildungsleiter. Wer also einen Beruf mit Zukunft in einem traditionsreichen Weltunternehmen sucht, der sollte sich einmal bei dem Logistikexperten umschauen.

Informationen rund um die Ausbildung bei Kühne + Nagel bekommst du bei

Kühne + Nagel (AG & Co.) KG
Christian Preis
Ausbildungsleiter Zweigniederlassung Hamburg
Beim Schröderschen Hof 7
21109 Hamburg

Tel. +49 (40) 30 333 8212

oder auf

de.karriere.kuehne-nagel.com

Text Katharina Grzeca
Fotos Teresa Horstmann