DAS HANDWERK BRINGT‘S! … HAND DRAUF!

DAS HANDWERK BRINGT‘S! … HAND DRAUF!

Das Dithmarscher Handwerk spiegelt Land und Leute wider. Es ist persönlich, verbindlich, hat eine lange Tradition und viel Zukunft! Von Brunsbüttel bis Lunden und Büsum bis Tellingstedt – über 400 Innungsbetriebe haben sich unter dem Dach der Kreishandwerkerschaft Heide in 11 Innungen organisiert und sind heute die größten Arbeitgeber Dithmarschens. Die wirtschaftliche Situation der Handwerksbetriebe ist allgemein sehr gut. Die logische Folge ist ein hoher Bedarf an Nachwuchskräften. Mehr als die Hälfte aller Betriebe bieten Ausbildungsplätze in über 30 Ausbildungsberufen an – von A wie Anlagenmechaniker/in bis Z wie Zimmerer/Zimmerin. Im Gespräch mit HANDS UP beschreiben Geschäftsführerin Anika Schulz und Kreishandwerksmeister Björn Will, warum sich eine berufliche Karriere im Dithmarscher Handwerk lohnt!

HANDS UP: Moin, Frau Schulz, moin, Herr Will. Das Dithmarscher Handwerk ist stark und braucht deshalb dringend Nachwuchs. Mit dem neuen HANDS UP DITHMARSCHEN starten wir eine Ausbildungskampagne in den allgemeinbildenden Schulen des Kreises. Welche Auszubildenden wünschen Sie sich?
Schulz: Einer der großen Vorzüge des Handwerks ist, dass prinzipiell jede Schülerin und jeder Schüler eine berufliche Karriere bei uns starten kann. Alle sind herzlich eingeladen, sich bei der Kreishandwerkerschaft oder in den Betrieben zu informieren und Praktika zu absolvieren, um herauszufinden, ob das Handwerk zu einem passt.
Will: Die Frage nach der Zielgruppe für unseren handwerklichen Nachwuchs beantworte ich meistens mit einem Satz: „Einmal alles, bitte!“ Egal ob Mädchen oder Jungen, mit Händchen und Köpfchen, größer oder kleiner, mit Abitur oder Erstem allgemeinbildendem Schulabschluss – wir brauchen sowohl Leute, die kräftig anpacken können als auch solche, die planerisch veranlagt sind. Schulische Schwächen, aber ein Teamplayer und hochmotiviert? Herzlich willkommen! Ein gutes Zeugnis, ohne handwerkliche Vorbildung, aber lernwillig? Herzlich willkommen!
Björn Will, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Heide

Kreishandwerksmeister Björn Will vertritt die Kreishandwerkerschaft Heide, die 2013 neu gegründet wurde und ihren Sitz in der Stiftstraße 83 in Heide hat.

Lohnt es sich, eine Karriere im Handwerk zu starten? Wie sind die Perspektiven nach der Ausbildung?
Schulz: Handwerk hat nicht nur Zukunft, Handwerk ist die Zukunft! Wir alle brauchen das Handwerk, allein um unsere Häuser, Wohnungen, Straßen, Krankenhäuser und Windkraftanlagen zu bauen und zu unterhalten. Handwerk hat es immer gegeben und wird es immer geben! Und noch ein wichtiger Punkt: Unsere Innungsbetriebe ermöglichen Schülerinnen und Schülern, sich ein Leben in Dithmarschen aufzubauen. Sie müssen weder in eine Großstadt ziehen, noch das Bundesland wechseln.
Will: Die Kreishandwerkerschaft Heide vertritt etwa 400 Innungsbetriebe. Keine andere Branche hält in Dithmarschen so viele Menschen in Arbeit! Eine Untersuchung ergab, dass wir in Dithmarschen die bundesweit zweithöchste Ausbildungsquote bieten! Nicht nur die positiven Wirtschaftsdaten sprechen für eine starke Perspektive des Dithmarscher Handwerks, sondern auch die Tatsache, dass auch die neuen Technologien von handwerklichen Fachkräften gebaut, installiert, gewartet und repariert werden müssen. Deshalb sind die Perspektiven im Handwerk ganz hervorragend. Wer heute seine Handwerksausbildung beginnt, ist in drei bis dreieinhalb Jahren eine unglaublich gefragte Fachkraft mit hervorragenden Weiterbildungs- und Verdienstmöglichkeiten.
Vor dem Handwerk braucht niemand Angst zu haben! Im Gegenteil – im Handwerk halten wir zusammen und stehen füreinander ein.
– Björn Will
Die heutige Generation von Schulabgängern beschäftigt sich eher mit digitalen Medien als mit der Reparatur des eigenen Fahrrads. Erfüllen junge Leute die Voraussetzungen für das Handwerk?
Will: Klar, das ist gar kein Problem, sofern sie Teamplayer sind, etwas lernen wollen und mit Herzblut bei der Sache sind! Wer keine Lust hat, mit anderen gemeinsam im Team zu arbeiten, braucht nicht ins Handwerk zu kommen. Teamwork ist das A und O bei uns! Alles andere bringen wir ihnen bei. Ganz ehrlich: Ich begrüße lieber einen Auszubildenden ohne Vorkenntnisse, dem ich im Verlauf der Ausbildung alles richtig beibringen kann als jemanden, der schon oft bei Papa geholfen hat, nur leider unsachgemäß. In ein leeres Glas kann ich etwas Neues füllen, ein halbvolles muss ich zunächst ausleeren!
Anika Schulz, Ansprechpartnerin Kreishandwerkerschaft Heide

Anika Schulz, weitere Ansprechpartnerin, die mit Leib und Seele, Herz und Verstand das Dithmarscher Handwerk vertritt.

Manche Schüler befürchten, in der Handwerksausbildung zu scheitern. Wie können Schüler vor der Bewerbung herausfinden, ob ihnen ein Handwerk liegt?

Schulz: Vor der Ausbildung bietet ein Praktikum die beste Möglichkeit, die Arbeit in einem Handwerksbetrieb kennenzulernen. In Praktika können sowohl Erfahrungen in verschiedenen Gewerken gesammelt werden als auch in Firmen unterschiedlicher Größe. Schülerinnen und Schüler können sich außerdem bei der Kreishandwerkerschaft Heide für einen ‚Handwerkscheck‘ anmelden. Dabei können sie an einem Tag unter Anleitung hauptamtlicher Ausbilder mehrere handwerkliche Tätigkeiten ausführen und feststellen, ob ihnen diese Arbeit Spaß macht.

Will: Unsere handwerkliche Ausbildung in den Betrieben, Berufsschulen und den überbetrieblichen Ausbildungsstätten ist perfekt organisiert. Jeder Azubi lernt seinen Handwerksberuf, von den Grundlagen bis zur Spezialisierung. Vor dem Handwerk braucht niemand Angst zu haben! Im Gegenteil – im Handwerk halten wir zusammen und stehen füreinander ein. In keiner anderen Branche wird Teamarbeit und Gemeinschaft so gelebt wie bei uns. Besuchen Sie gern unsere Einschreibungs- und Freisprechungsfeiern – dort erleben Sie, welch hohe Wertschätzung wir unseren Auszubildenden entgegenbringen!

TEXT Christian Dorbandt
FOTO Michael Ruff, Sebastian Weimar