ARLA FOODS — EIN NAME MIT TRADITION

ARLA FOODS — EIN NAME MIT TRADITION

Im Jahr 1900 wurde die Hansa-Milch in Lübeck gegründet. Die Molkerei bestand dort 95 Jahre lang. Nach dem Zusammenschluss mit weiteren Meiereien und Milchzentralen eröffnete die Hansa-Milch 1995 ihr neues, modernes Milchwerk in Upahl im Kreis Nordwestmecklenburg. 2003 wurde der Molkereibetrieb ausgegliedert und auf die Hansa-Milch AG als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Genossenschaft übertragen – Genossenschaft deshalb, weil die Milchbauern selbst die Eigentümer sind. 2005 kam es zu einem Zusammenschluss mit der Molkerei Karstädt, im Januar 2010 zu einer Kooperation mit der Meierei Trittau und Anfang 2011 zu einer Fusion mit dem schwedisch-dänischen Molkereiunternehmen Arla Foods Amba. Seitdem gehört die Hansa-Milch AG zu einem großen, international tätigen Unternehmen. Die Marke Hansano existiert seit 1970. Die Produkte werden nur in Norddeutschland verkauft, denn kurze Transportwege gehören ebenso wie schonende Verarbeitungsverfahren und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen zu den Grundsätzen des Unternehmens.

Interview mit Ulfert Kuhr

Personalleiter Arla Foods Deutschland GmbH

Kuhr, Ulfert_sw ME2BE: Herr Kuhr, nach der Fusion mit dem schwedisch-dänischen Molkereiunternehmen Arla Foods Amba gehört die Hansa-Milch AG nun zu einem international tätigen Unternehmen. Was heißt das für die Ausbildung in der Region?
Ulfert Kuhr: Eigentlich ist der einzige Unterschied, dass die Hansa Milch AG jetzt ArlaFoods Deutschland GmbH Niederlassung Upahl heißt. Wir führen die Ausbildung unverändert auf regionaler Basis fort. Neben dem regionalen Programm gibt es auch eine überbetriebliche Ausbildung im Rahmen der Berufsschule in Oranienburg, wo die Azubis auch untergebracht sind. Zudem haben wir eine Kooperation mit einer Käserei, weil wir dieses Wissen in unserem Unternehmen nicht vermitteln, es für einen Milchtechnologen aber dazu gehört.

Was spricht für eine Ausbildung bei der Arla Foods Deutschland GmbH?
Arla Foods Deutschland ist ein modernes Molkereiunternehmen mit einem vielseitigen Produktionsprogramm. Wir bieten eine breite Palette von Frischprodukten, die vom Frühstücken, Backen und Kochen bekannt sind: Milch, Butter, Sahne, Quark, Joghurt, Milchmischgetränke, Desserts, Kondensmilch, Milchpulver und Milchkonzentrat. Wir machen alles außer Schnittkäse. Und hier rennt keiner mit einer Milchkanne herum. Es geht darum, große Anlagen zu steuern, zu überwachen und die Abläufe unter Kontrolle zu haben. Dazu muss man natürlich wissen, wie das Handwerk funktioniert. Somit sind die Ausbildung und auch der spätere Beruf keine reine körperliche Tätigkeit, sondern vor allem Arbeiten am PC, an der Maschine und die Reinigung, denn in einem Lebensmittelunternehmen ist Hygiene natürlich besonders wichtig. Außerdem sind die Berufsperspektiven hervorragend – bei Arla Foods, aber auch bundesweit.

Bringt die Fusion mit Arla Foods interessante Aufstiegschancen für Auszubildende und im weiteren Verlauf?
Ja. Wir sind in Deutschland mit drei produzierenden Betriebsstätten gut aufgestellt. Im Arla Foods-Konzern gibt es zudem auch internationale Stellen. Das südliche Afrika, Nordamerika, Dubai, China, Dänemark, Schweden, Holland und England stehen dabei zur Auswahl. Für viele Jugendliche eine tolle Chance.

700 LANDWIRTE 

sind Lieferanten

49.000 KÜHE
werden für Arla Foods Deutschland GmbH gemolken

725 MIO KILO MILCH
wurden 2012 bei Arla Foods Deutschland GmbH verarbeitet 

50 PRODUKTE
vertreibt die Marke Hansano 

 Heute streben Jugendliche an, Popstar oder Chef zu werden. Eine Ausbildung zum Milchtechnologen oder Milchwirtschaftlichem Laborant finden die meisten von ihnen sicher 2Z6Z4305uncool. Was tun Sie dagegen?
Wir informieren auf Berufsmessen, versuchen Schüler über Praktika und Schnuppertage einen Einblick in den Betrieb zu geben. Schließlich weiß kaum jemand, wie es in einer modernen Molkerei wirklich aussieht. Ist es dort laut, leise, dunkel, hell und wie riecht es dort? Diese Fragen können Jugendliche dann für sich beantworten und auch klären, ob dieser Job etwas für sie wäre. Man bekommt einfach ein besseres Gefühl für den Beruf, wenn man mal hier gewesen ist. Und das schätzen die Jugendlichen auch.

Welche Bewerbungsmappe landet bei Ihnen sofort im „Müll“ und welche nicht?
Grundsätzlich landet keine im Müll. Alle werden angesehen und bewertet. Voraussetzung für einen guten ersten Eindruck ist natürlich das äußere Erscheinungsbild. Dann sollten keine Rechtschreibfehler drin sein und die Bewerbung sollte auch uns gelten. Da hatten wir schon die dollsten Dinger. Die Schulnoten – gerade in Mathe, Biologie, Physik und Chemie sollten gut sein. Ich sag immer, das Singen und Religion auch eine 4 sein kann. Wenn das soweit alles passt, ist auch das Gespräch sehr wichtig. Wir müssen merken, dass es einen Grund gibt, warum der- oder diejenige bei uns eine Ausbildung machen möchte, und dass er Interesse zeigt. Im besten Fall gibt es dann ein Praktikum oder zwei Schnuppertage, einen Ausbildungsvertrag und 40 Jahre Betriebszugehörigkeit.

20130820-_JOE1405Was muss ein künftiger Bewerber noch alles mitbringen, um bei Ihnen in die engere Auswahl zu kommen? Ein Auto, um zum Standort in Upahl zu kommen?
Ein Auto muss nicht sein. Lust auf die Ausbildung ist uns wichtig. Wir haben in Upahl drei Appartements, wo wir pro Jahrgang zwei bis drei Azubis unterbringen können. Außerdem ist Upahl  in der Nähe von Grevesmühlen. Bis zu uns sind das etwa vier Kilometer mit dem Rad. Das ist zu schaffen.

Mit welchem Hansano-Produkt kann man Sie nach 17 Jahren Betriebszugehörigkeit heute noch hinterm Ofen hervorlocken?
Mit der Weidemilch. Das ist einfach ein gutes und regionales Produkt mit Weidehaltung der Tiere. Das schmeckt man. Auch der Buttermilchquark kommt bei mir regelmäßig auf den Tisch.

Milchtechnologen arbeiten mit hocheffizienten Maschinen und kontrollieren Prozesse für beste Produkte.

Christian Brandt (20) hat eine Ausbildung als Milchtechnologe bei der Arla Foods Deutschland GmbH gemacht. Jetzt wird er als Fachkraft weiter beschäftigt.

Christian Brandt (20) hat eine Ausbildung als Milchtechnologe bei der Arla Foods Deutschland GmbH gemacht. Jetzt wird er als Fachkraft weiter beschäftigt.

Wenn man Milchtechnologe wie Christian Brandt (20) und Hannes Felten (23) bei der Arla Foods Deutschland GmbH werden möchte, besteht die Hauptaufgabe darin, aus Rohmilch leckere Hansano-Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Buttermilch oder Sahne zu machen. Klingt eigentlich ganz einfach, doch dazu gehört neben viel Wissen auch die Lust auf Technik – denn echte landwirtschaftliche Handarbeit gibt es hier schon lange nicht mehr.

Große Maschinen mit Metalloberflächen sind im Inneren der geräumigen Produktionshallen zu sehen, lange Rohrleitungen und dazwischen elektronische Bedienpulte und Computerstationen, von denen aus die verschiedenen Produktionsanlagen gesteuert werden. Und damit die Hygienevorschriften für einen Betrieb in der Lebensmittelbranche eingehalten werden, muss jeder einen weißen Kittel und ein schickes Häubchen tragen.

Hygiene muss eben sein. „Das ist Pflicht und gehört einfach dazu. Bei mir war die Haube gedanklich schon nach einer Woche nicht mehr da“, sagt Christian. Er hat seit Sommer 2009 eine Ausbildung zum Milchtechnologen bei der Arla Foods Deutschland GmbH in Upahl gemacht, wo er jetzt als Fachkraft weiterbeschäftigt wird. Die Arbeit macht ihm Spaß, in dem Betrieb fühlt er sich sichtlich wohl und zuhause. Christians künftiger Arbeitsplatz ist der Betriebsraum, wo die frische Rohmilch von den Lieferanten angenommen und in eine der vier Annahmelinien eingeleitet wird. Danach wird sie erhitzt und weiterverarbeitet. „Milch fahren“ nennt der Fachmann den Prozess, bei dem ganz zuletzt ein ganz bestimmtes Produkt herauskommt, das dann beim Frühstück auf den Tisch kommt. Und damit dass genauso wird, wie es sein soll, müssen vom Fettgehalt bis zur Temperatur viele Faktoren gemessen, berechnet und eingestellt werden, denn gleich schmecken sollten die Produkte schon. Ein Job für den Milchtechnologen, ebenso wie die Qualitätskontrolle, die Steuerung der Verpackung, die richtige Lagerung der Produkte und vieles mehr.

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Manuel Berka, Ausbildungsleiter Milchtechnologie bei der Arla Foods Deutschland GmbH in Upahl.

Lachend erzählt Christian, wie eine Freundin ihn mal darauf ansprach, ob er bei der Arbeit mit einem großen Löffel in der Milch herumrühren würde. Für den Fachmann eine ziemlich lustige Vorstellung, die mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun hat. Denn die gesamte Produktion ist in einem Werk wie dem der Arla Foods Deutschland GmbH hoch automatisiert und technisiert. Die Milch befindet sich in abgeschlossenen Produktionssystemen. „Da rührt keiner herum“, sagt er und kann sich ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen.

Basis fürs Studium
Auch Hannes Felten (23) hat sein Zertifikat als Milchtechnologe nach drei Jahren Ausbildung inklusive zwölf Wochen Berufsschule pro Jahr schon in der Tasche. Anders als sein Kollege möchte er sich jetzt aber noch weiterbilden: „Ich werde wahrscheinlich Lebensmitteltechnologie studieren.“ Seine Ausbildung bietet ihm dafür einfach eine solide Basis, um in drei Jahren an einer Hochschule einen Bachelor-Abschluss zu bekommen und in weiteren 18 Monaten den Master in der Tasche zu haben. Begehrte Fachkräfte sind die Milchtechnologen allerdings schon jetzt.

Text Kim Julia Schöffler