Am 21. November 2023 war ein besonderer Tag an der Toni-Jensen-Schule in Kiel. Im Zuge der allerersten schuleigenen Work – Flow – Grow-Berufsmesse wurde der Schulunterricht am Nachmittag durch ein vielfältiges und informatives Berufsorientierungsangebot für die Schülerinnen und Schüler ersetzt. Vertreten waren über 50 verschiedene Ausbildungsbetriebe und Hochschulen aus der Kieler Umgebung, die gespannt auf die Gemeinschaftsschüler und andere Interessierten warteten, um sich über ihre berufliche Zukunft auszutauschen. Das übergeordnete Ziel: Möglichst viele interessante Gespräche führen, offene Fragen beantworten und im besten Fall geeignete Bewerber für offene Ausbildungsplätze und (duale) Studiengänge zu finden.
Ab 13 Uhr begrüßten wir von ME2BE als Organisatoren der Berufsmesse alle Besuchenden mit einem eigenen Stand im Foyer der Schule. Hier lag auch das eigens für die Toni-Jensen-Schule produzierte Messemagazin zum Durchblättern, Mitnehmen und Bestaunen aus. Die Interviews mit den Lehrerinnen und Lehrern sowie einigen Schülerinnen und Schülern waren besonders beliebt. So werden Informationen und Fragen zum Thema Berufsorientierung nahbar und realistisch an die Schüler getragen. Hier geht es zum E-Paper!
Ein wichtiger Schritt für die Besucher der Messe ist der Kontakt zu den Unternehmen zu knüpfen. Mit einem Rundgang durch das Foyer und die Flure des Erdgeschosses konnten sich die Besucher Schritt für Schritt über die Messe bewegen und an jedem Stand einmal vorbeischauen.
Ausbildung mit Immobilien
Mitten im bunten Treiben befand sich der Stand von der Wankendorfer Baugenossenschaft für Schleswig-Holstein eG aus Kiel, an dem Ausbildungsleiterin Inga Rethwisch und Azubine Marisa gespannt auf neugierige Fragen warteten. Aufgabe der Genossenschaft ist das Bereitstellen von modernen Wohnungen für ihre Mitglieder. Neben der Vermietung übernehmen sie auch die Verwaltung der Immobilien. Dabei sind sie nicht nur in der Stadt Kiel vertreten, sondern insgesamt in über 20 Orten Schleswig-Holsteins. Wer sich für die Branche interessiert, kann bei der Wankendorfer zwei verschiedene Ausbildungen absolvieren: Die Ausbildung Immobilienkauffrau/-mann oder die Fachinformatiker/-in mit Fachrichtung Systemintegration. Marisa ist bereits im zweiten Lehrjahr und möchte Immobilienkauffrau werden. Sie berichtet: „Wir sind momentan 21 Auszubildende bei Wankendorfer und können uns großartig untereinander austauschen. Wir haben viele Möglichkeiten im Unternehmen und erhalten bereits jetzt unsere ersten eigenen Projekte wie das Organisieren eines Jugendfreizeitcamps. An der Arbeit gefällt mir besonders gut der Austausch mit den Mietern.“ Bewerbungen werden direkt an Inga Rethwisch gesendet. Daher weiß sie, worauf es ankommt und empfiehlt: „Für die Arbeit in der Immobilienbranche sollte man ein kaufmännisches Interesse sowie Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke mitbringen. Im Bewerbungsschreiben sollte das eigene Interesse vermittelt werden. Vor einem Gespräch sollten die Bewerber gut vorbereitet sein und beispielsweise über unser Unternehmen und die Arbeit einer Genossenschaft Bescheid wissen.“
Einblick in die Automobilbranche
Ein paar Meter weiter begrüßt uns ein weiteres freundliches Gesicht: Diana Altmann, Ausbildungsleiterin bei Autohaus Süverkrüp, gibt uns Einblicke in das Unternehmen und die Ausbildung bei ihnen. Süverkrüp ist die Marke von Mercedes Benz und im KFZ-Handel sowie der Instandhaltung von Automobilen und deren Verkauf tätig. Für die Arbeit bei Süverkrüp empfiehlt Frau Altmann eine Begeisterung für Autos, speziell für die Marken Mercedes Benz und Renault sowie eine offene und freundliche Art. Sie berichtet: „Wir üben einen sehr spannenden und abwechslungsreichen Beruf aus. Empfehlenswert ist aber auch eine gewisse Stressresistenz.“ Ausbildungen sind bei ihnen in verschiedenen Bereichen möglich: Von Automobilkaufmann/-frau, Fachkraft für Lagerlogistik, Fachinformatiker bis zu Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker sowie Kfz-Mechatroniker und Hochvoltmechaniker. Für potenzielle Auszubildende gibt sie außerdem noch ein paar Bewerbungstipps: „Am wichtigsten ist die Begeisterung für den Beruf und die Leidenschaft für Automobile. Praktika in einem ähnlichen Bereich sind außerdem von einem großen Vorteil. Bei der Bewerbung gucken wir nicht zuerst auf Noten, sondern eher auf die Fehlzeiten und praktischen Erfahrungen.“
Die richtige Chemie im Job
Einmal um die Kurve gegangen, sind wir am Stand des Kieler Reinigungsunternehmens SPIEGELBLANK Reinigungsunternehmen Heinz Kuhnert GmbH & Co. KG angekommen. Personalleiterin Bettina Franke berichtet uns begeistert von den alltäglichen Aufgaben im Bereich Gebäudereinigung: „Wir sind ein klassisches Reinigungsunternehmen und üben Facility Services rund um Gebäude aus. Viele unserer Aufträge kommen von öffentlichen oder geschäftlichen Unternehmen rein. Wir könnten theoretisch jedes Unternehmen auf dieser Messe, aber auch die Schule an sich, mit unserer Dienstleistung versorgen. Unsere Dienstleistungen umfassen nicht nur die Reinigung von Büros, sondern erstrecken sich auch auf Aufgaben wie Graffitientfernung und Tatortreinigung.“ Die Zentrale von Spiegelblank sitzt in Kiel, es gibt jedoch im Norden Deutschlands noch 8 weitere Standorte. So ein großes Unternehmen muss verwaltet werden. Deswegen bilden sie neben dem Gebäudereiniger auch zur Kauffrau/-mann für Büromanagement aus. Wer sich für die Ausbildung in der Gebäudereinigung interessiert, sollte gerne draußen und unterwegs sein sowie ein Interesse an Chemie mitbringen. Dies erstaunt zunächst, aber Frau Franke klärt auf: „Wir müssen uns bei unserer Arbeit viel mit der Beschaffenheit verschiedener Böden oder anderer Materialen beschäftigen, um eine gründliche und effektive Reinigung zu gewährleisten. Da ist ein naturwissenschaftliches Interesse hilfreich!“ Für die Bewerbung hat sie außerdem einen wichtigen Tipp: „Seid einfach mutig und zeigt Interesse, auf welche Weise auch immer. Dann kann eine Bewerbung oft von Erfolg gekrönt sein!“
Für sichere Verbindungen von A nach B sorgen
…das macht der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Schleswig-Holstein (kurz: LBV.SH). Sie organisieren, planen und bauen Verkehrswege wie Straßen, Brücken und Radwege im Bundesland und halten diese instand. Diese Aufgaben benötigen viele verschiedene Berufsbilder: Denn Tätigkeiten wie die Ausmessung von Flächen oder das Zeichnen von Bauplänen muss genauso abgedeckt werden wie die Pflege von Grünanlagen um die Straßen herum. Dominik aus dem Aus- und Fortbildungsdezernat berichtet: „Der LBV ist ein attraktiver Arbeitgeber mit vielen unterschiedlichen Bereichen und Möglichkeiten. Hier kommt keine Langeweile auf!.“ Neben den Ausbildungen Baustoffprüfer, Bauzeichner, Straßenwärter und Vermessungstechniker werden duale Studiengänge in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Vermessungsingenieurwesen angeboten. „Wer Interesse hat, muss sich einfach bei uns melden. Das geht per Mail oder sogar per WhatsApp. Nachdem wir einige Unterlagen von den Bewerbern erhalten haben, bekommen sie bei Eignung eine Einladung zum Assessment Center. Noch am gleichen Tag erhält man eine freundliche Zu- oder Absage.“
Es waren noch viele weitere Unternehmen mit spannenden Ausbildungen und dualen Studiengängen auf der ersten Berufsmesse der Toni-Jensen-Schule vertreten. Zum Beispiel:
Die EDUR-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH & Co. KG
Die Gebr. Friedrich GmbH & Co. KG
NOSH goes Toni-Jensen-Schule
Eine weitere Möglichkeit der Unternehmenspräsentation und Kontaktaufnahme mit Schülerinnen und Schülern bot das in die Messe integrierte NOSH NETWORK-Event, was zeitgleich in der Mensa stattfand. Hier standen insgesamt 15 verschiedene Firmen für Gesprächsrunden an Gemeinschaftstischen zur Verfügung und hatten die Möglichkeit, sich in privater und ruhiger Atmosphäre mit interessierten Schülerinnen und Schülern in einen direkten Austausch zu gehen. In 4 Runden mit wechselnden Gesprächspartnern begleitet von Burgern und Pommes eines angesagten Kieler Food Truck Unternehmens, konnten so offene Fragen geklärt und Kontakte geknüpft werden.
DIGI:BO und DiWiSH: Die Helfer bei der Berufswahl
Wir haben die Chance auf der Messe genutzt, unsere Berufsorientierungsplattform DIGI:BO vorzustellen und noch unschlüssigen Schülerinnen und Schülern bei der Wahl einer passenden Ausbildung oder eines geeigneten dualen Studiengangs unter die Arme zu greifen. Auf unserer DIGI:BO-Plattform kann man sich durch die verschiedenen Ausbildungsangebote von regionalen Unternehmen klicken und stößt so immer wieder auf unerwartete und spannende Angebote, welche die Schülerinnen und Schüler so noch nicht kannten oder nicht unbedingt in bestimmten Betrieben verortet hätten.
Neben der Berufsorientierungsplattform stellen wir unseren engagierten Kooperationspartner DiWiSH (Digitale Wirtschaft) vor, berichten von ihrer Unterstützung der digitalen Berufe und verteilen Postkarten, mithilfe derer man auf die Webseite von DiWiSH kommen und sich intensiver über deren Projekte informieren kann.
Fazit: Eine gelungene Messe mit spannenden Gesprächen!
Die Berufsmesse der Toni-Jensen-Schule hat zahlreiche Schülerinnen und Schüler zu den Unternehmensständen gezogen und somit für anregende Gespräche sowie einen produktiven Austausch gesorgt. Wir hoffen, dass diese Begegnungen auch zu einigen vielversprechenden Bewerbungen führen. Ein besonderer Höhepunkt für uns war es, zu beobachten, wie die Messebesucher sowie Lehrerinnen und Lehrer erstmals unser begleitendes Magazin in den Händen hielten und interessiert mit nach Hause nahmen. Wir blicken bereits erwartungsvoll auf das kommende Jahr!
TEXT und FOTO Jessie Sperling