Duale Ausbildung: Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Duale Ausbildung: Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen

Über den dualen Ausbildungsberuf „Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen“ bei der Agentur für Arbeit

2017 gab es bundesweit 547.824 Bewerberinnen und Bewerber auf insgesamt 549.785 Berufsausbildungsstellen in 327 anerkannten Ausbildungsberufen. Große Auswahl, Platz für alle! Doch die 156 Agenturen für Arbeit an ihren rund 600 Standorten bieten nicht nur ausführliche Informationen und Beratungen über Berufe an, sondern auch eigene Ausbildungsplätze. Ein Beruf, dessen Ausbildung ausschließlich im Öffentlichen Dienst stattfindet, heißt: Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen. Was sich hinter diesem Berufsbild verbirgt und worum es in der Ausbildung geht, beschreibt die Auszubildende Marie Matthiesen von der Agentur für Arbeit in Flensburg.

Wer die Türen einer Agentur für Arbeit öffnet, betritt die Welt der organisierten Arbeitsmarktinformation, -beratung und -vermittlung. Bürgerinnen und Bürger können an diesen Orten zahlreiche öffentliche Dienstleistungen kostenlos in Anspruch nehmen: von Print- und Online-Informationen im Berufsinformationszentrum (BIZ) bis hin zum persönlichen Beratungsgespräch. Damit sich Rat- und Arbeitssuchende in der Agentur für Arbeit zurecht finden, bedarf es speziell ausgebildeter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen. Sie empfangen die Besucher, ermitteln deren Anliegen und erklären ihnen die entsprechenden Angebote und Abläufe. Darüber hinaus bearbeiten und verwalten sie ihre Vorgänge. Die Flensburgerin Marie Matthiesen hat sich bewusst für diesen Ausbildungsberuf entschieden.

Abwechslungsreiche Aufgaben und attraktive Arbeitsbedingungen

„Ich bin ordentlich, strukturiert, interessiere mich für Wirtschaft sowie Politik und schätze den täglichen Kontakt zu Menschen“, beschreibt sich die 23-Jährige. „Dazu passend habe ich die perfekte Berufsausbildung gefunden! Als angehende Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen kann ich meine Stärken und Interessen einbringen, erhalte abwechslungsreiche Aufgaben und genieße attraktive Arbeitsbedingungen! Dabei bin ich eher zufällig auf diesen Beruf gestoßen, denn meine Berufsorientierung verlief holprig. Im Anschluss an den Mittleren Schulabschluss an der Kurt-Tucholsky-Schule habe ich die gymnasiale Oberstufe besucht. 2014 habe ich an der Hannah-Ahrendt-Schule mein Abitur gemacht.

Ich schätze den täglichen Kontakt zu Menschen!
-Marie Matthiesen

Anschließend begann ich ein BWL-Studium, doch das passte gar nicht zu mir. In meinen Nebenjob im Krankenhaus habe ich mich wohler gefühlt, vor allem aufgrund des ständigen Kontakts zu Menschen. Im Rahmen einer Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit erfuhr ich dann von dem Ausbildungsangebot bei der Agentur für Arbeit. Zum Glück war meine Bewerbung erfolgreich! Jetzt bin ich bereits im dritten und letzten Ausbildungsjahr und habe meine Entscheidung bisher nicht eine Sekunde bereut. Ich arbeite in einem sympathischen Team, werde hervorragend ausgebildet und erfahre eine hohe Wertschätzung!“

Schulische Voraussetzungen und andere Kompetenzen

Zuständig für Planung und Organisation der Ausbildung ist Ingrid Meggers. „Die Ausbildung zum oder zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen ist besonders vielseitig und interessant“, erklärt die Fachkraft für Ausbildung und Qualifizierung der Agentur für Arbeit Kiel, „und lässt sich grundsätzlich in vier Bereiche unterteilen: geblockter Berufsschulunterricht an der Theodor-Litt-Schule Neumünster, praktische Ausbildungsphasen an Standorten der Agentur für Arbeit, mehrtägige Lernmodule in Rendsburg und Kiel sowie ein bis zwei Lehrgänge pro Jahr in Timmendorfer Strand.

Wie wird man Fachangestellte/r für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Agentur für Arbeit?

Ein starkes Team: Ingrid Meggers und Marie Matthiesen

Die schulische Voraussetzung für Bewerber ist in der Regel ein guter Mittlerer oder vergleichbarer Schulabschluss. Schließlich erfordert die Arbeit mit Gesetzestexten sowohl ein starkes Interesse an Themen der Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie am Umgang mit Rechtsvorschriften, aber auch gute Deutschkenntnisse. Darüber hinaus erwarten wir von Auszubildenden ein hohes Maß an Engagement und Kommunikationsstärke sowie die Bereitschaft, nach erfolgreichem Abschluss auch außerhalb Ihres Wohnortes zu arbeiten.“

TEXT Christian Dorbandt
FOTO Moritz Wellmann