Die Emil-Possehl-Schule Lübeck bietet Riesenspektrum – von Berufsvorbereitung bis Berufliches Gymnasium
Allein die Berufsschule an der Emil-Possehl-Schule (EPS) in Lübeck lässt so manchen künftigen Azubi grübeln: Über 40 Berufe stehen hier zur Auswahl – von den Bereichen Agrar und Bautechnik über Elektronische Nachrichtentechnik und Energietechnik bis zu Farbe, Raum und Holztechnik. Auch Fahrzeugtechnik und Metalltechnik gehören zum Spektrum. Wer draufsatteln will, kann sein Fachhochschulreife oder sein Abi mit Berufsorientierung anschließen und damit ein Studium beginnen.
Wenn 3.700 Schüler in die EPS strömen, ist da schon einiges los auf dem Schulgelände an der Kerschensteiner Straße im Stadtteil St. Lorenz. Wer war dieser Emil Possehl (1850-1919) eigentlich? Der Mann galt vor über 100 Jahren als einflussreichster Unternehmer und reichster Mann Lübecks. Der gemeinnützige Förderer hat viel die Stadt getan. Das große Industrieunternehmen Possehl besteht bis heute, und bis heute fördert die Possehl-Stiftung viele soziale und kulturelle Projekte – auch für Jugendliche. Dabei macht die Emil-Possehl-Schule Berufsbildung für alle möglich, so als wäre es ein Programm des großen Stifters gewesen: „Egal ob Gemeinschaftsschüler oder Gymnasiast – alle haben die Möglichkeit, weitere schulische oder berufliche Abschlüsse zu erlangen. Sogar ein Einstieg ohne ersten allgemeinbildenden Schulabschluss ist möglich“, erzählt Schulleiter Jörn Krüger. Und so geht es los: In der Abteilung Berufsvorbereitung bekommen Jugendliche die Chance, den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss nachzuholen – und damit eine „Eintrittskarte“ zu einer Lehrstelle zu bekommen. Mit dieser Qualifikation können Schülerinnen und Schüler in die Unterstufe der Berufsfachschule aufgenommen werden. Nach einem erfolgreichen Abschluss können sie in einem weiteren Jahr den mittleren Schulabschluss erreichen.
Hoch- und Fachhochschulreife
Ein guter mittlerer Schulabschluss ist Voraussetzung, um im Beruflichen Gymnasium innerhalb von drei Jahren das Abitur zu erlangen. Während der Berufsausbildung gibt es an der EPS aber weitere Chancen, einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen. Für Azubis, die mit dem mittleren Schulabschluss in die Berufsausbildung eintreten, bietet die EPS Zusatzunterricht an, damit sie die Fachhochschulreife schaffen. Nach bestandener Prüfung können die Schüler in einem Jahr an der Berufsoberschule ihre fachgebundene Hochschulreife erlangen und damit an einer Technischen Uni oder mit der Hochschulreife jedes Fach studieren. Wer später lieber an einer Fachhochschule studieren will, kann an der EPS die Fachoberschule besuchen.
Duale Ausbildung
Für Azubis ist die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule natürlich am wichtigsten. Und da bietet die EPS mit modern ausgerüsteten Klassenräumen, Werkstätten und Labors allerbeste Voraussetzungen. Das Spektrum der Berufe ist supergroß – darunter sind „Klassiker“ wie Kfz-Mechatroniker/-in, Tischler/-in, Gärtner/-in oder Industrieelektriker/-in. Aber auch „junge“ Berufe werden hier unterrichtet – vom Hochbaufacharbeiter/-in über Systemelektroniker/-in und Technischer Produktdesigner/-in bis zu Bauten- und Objektbeschichter/-in. Wer sich genauer informieren will, sollte unbedingt auf die Homepage klicken: www.epshl.de/bildungsgaenge/berufsschule/.
„Es ist uns ganz wichtig, für die vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten für Absolvent/-innen der Berufsschule zu werben“, betont Schulleiter Krüger. Eine solche Möglichkeit stellt die Fachschule an der EPS dar, in der Techniker ausgebildet und in der Fachrichtung Wirtschaft fortgebildet werden. Sei es der Zugang zu einem Studium über einen zusätzlich erworbenen Schulabschluss oder eine berufliche Weiterqualifikation. Auch Meister/-innen sowie Techniker/-innen können neben den vielfältigen Beschäftigungsangeboten auch die Berechtigung für einen Hochschulzugang erlangen! „An den Berufsbildenden Schulen erhalten Schüler die beste Vorbereitung auf ein technisches Studium. Das bestätigen uns die Hochschulen immer wieder“, sagt der Schulleiter.
Wie gut die Absolventen der EPS sind, zeigte stellvertretend Alexander Bauer: Er wurde 2014/15 Landessieger in der Ausbildung der Maler und Lackierer. Nachdem er als Innungsbester seine Abschlussprüfung ablegte, wollte er beim Landeswettbewerb glänzen: Er bereitete sich unter anderem in der Malerwerkstatt der Schule vor. Dann belegte er beim dreitägigen Landeswettbewerb auf der Messe Nordbau in Neumünster schließlich den ersten Platz!
Richtig musikalisch geht es an der Landesberufsschule für die Dachdecker zu, die auch zur EPS gehört: Dort schrieb Fachlehrer Michael Heinze einen coolen Rap-Song, um seine Schüler/-innen zu motivieren. Weil so mancher Probleme hat, sich die Formeln bei der Dacheinteilung zu merken, motivierte er die Schüler, mit ihm am Nachmittag ein Dachmodell zu bauen, ein Video zu drehen und den Song in einem professionellen Tonstudio einzuspielen – „Di-da-Dachdecker!!“. Das witzige Ergebnis könnt Ihr bei YouTube bewundern: www.youtube.com/watch?v=pYZo79XJtj4
TEXT Joachim Welding
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