Die START-Stiftung

Die START-Stiftung

Förderung für begabte und engagierte Schüler mit Migrationshintergrund

Delgasch, Ayse, Fatima – der Klang vieler Namen in den Schulklassen lässt es schon erahnen: Fast jeder zweite Schüler hat einen Migrationshintergrund in Hamburg. Sie alle gehören zu unserer Gemeinschaft dazu, und sie bereichern unsere Kultur. Weil es viele von ihnen viel schwerer haben als deutsche Gleichaltrige, fördert die START-Stiftung begabte und engagierte Schüler und Schülerinnen mit ausländischen Wurzeln.

Das Herzstück der Initiative ist die Förderung der Schüler über das Schulleben hinaus.

Das Herzstück der Initiative ist die Förderung der Schüler über das Schulleben hinaus.

Der Name ist hier tatsächlich Programm: START heißt die größte Förderinitiative

Deutschlands für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Elf Schülerinnen und Schüler aus Hamburg können dank des Stipendienprogramms seit September bis zu ihrem Abi voll durchstarten. Bei einer bewegenden Aufnahmezeremonie wurden sie offiziell in die „START-Familie“ aufgenommen. Zu ihr gehören 24 weitere Jugendliche, die die gemeinnützige Stiftung derzeit fördert. 90 Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund haben das START-Programm in Hamburg schon erfolgreich bis zum Abi durchlaufen. Viele von ihnen studieren bereits – ein toller Erfolg!

Ihre Familien kommen aus der Türkei, Afghanistan, dem Kosovo, Ghana, Indien, Polen und dem Iran – doch die „Neuen“ eint ein gemeinsamer Geist: Atakan, Ehsan, Elita, Gloria, Imahn, Kashan, Mateusz, Noorjan, Tara und Zara engagieren sich ehrenamtlich, sie sind begabt und sie haben einen großen Traum: Sie wollen viel erreichen und eine Menge bewegen in ihrem Leben, und dafür haben sie eine gute Bildung als den richtigen Weg für sich erkannt. Bis zum Abi begleitet START nun die fünf Mädchen und sechs Jungen zwischen 14 und 16 Jahren mit vielen Bildungsangeboten, finanzieller Hilfe und einem starken Netzwerk, das Unterstützung in allen Lebenslagen anbietet.

Die feierliche Aufnahme ins START-Programm verfolgten die stolzen Familien der Neustipendiaten in einem großen Hörsaal der Kieler Uni. Sie applaudierten für die Präsentationen der jungen Leute und die Live-Musik der spitzenmäßigen START-Nordband ebenso wie für die ermutigenden Worte der Stifter und Betreuer.

„Engagement, Talent und Leistungsbereitschaft sollten sich unabhängig von Herkunft, Status und Umgebung entfalten und unsere Gesellschaft bereichern können. Das Stipendienprogramm START begleitet engagierte Jugendliche mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg zu einem höheren Schulabschluss, fördert ihr gesellschaftliches Engagement und möchte damit ihre Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe erhöhen.“ START-Geschäftsführer Robert Hasse

Das Herzstück der Initiative sei die Förderung der Schüler über das Schulleben hinaus, meinte START-Chef Robert Hasse. Sie treffen sich überall im Land zu Seminaren in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Persönlichkeitsbildung, Natur und Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik. Dazu kommen Ferienakademien und das jährliche SommerCampUs. Tiefe Einblicke gibt’s außerdem bei Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung. Weil oft das Geld in den Familien fehlt, bekommen die aufgenommenen Schülerinnen und Schüler 100 Euro Bildungsgeld im Monat, einen Laptop und einen Drucker.

Je nach Talent und Interesse können die Stipendiaten ihre Fähigkeiten in Projekten ausbauen, erproben und festigen. Engagement ist dabei für die jungen Leute Ehrensache: In der Schule setzen sie sich als Klassensprecher oder Sanitäter ein. In der Familie und im Bekanntenkreis helfen sie anderen durch Übersetzungen, Nachhilfe und die Betreuung von Geschwistern. Und in der Freizeit fördern sie „Schülerinnen und Schüler, die mehrere Kulturen vereinen und in mehr als einer Sprache ‚zu Hause‘ sind, verfügen über besondere Kompetenzen, da sie ‚Mittler zwischen verschiedenen Welten‘ sind. Sie können Vorbilder sein, von denen eine Gesellschaft insgesamt profitiert“, sagte Michael Voges, Staatsrat der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung. So gesehen also der START-Schuss für eine gute Zukunft.

Je nach Talent und Interesse können die Stipendiaten ihre Fähigkeiten in Projekten ausbauen, erproben und festigen.

Je nach Talent und Interesse können die Stipendiaten ihre Fähigkeiten in Projekten ausbauen, erproben und festigen.

Hintergrund

Im Schuljahr 2014/2015 erhalten rund 650 Schüler und Schülerinnen aus etwa 90 Herkunftsländern eine Förderung. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en damit etwa 1.950 Schüler von dem Programm. In Hamburg wurde START 2005 eingeführt, die finanziell unterstützenden „STARThelfer“ sind:: Hertie-Stiftung, Dürr-Stiftung Hamburg und der Freien und Hansestadt Hamburg, Jürgen Sengpiel Stiftung, VINCI-Stiftung für gesellschaftliche Verantwortung und TÜV Nord e.V.

Infos für die Bewerbung bei START: www.start-stiftung.de

Text & Fotos Joachim Welding