…ME2BE flog mit!
Im zweijährigen Rhythmus findet die Überflieger-Messe an der Alfred-Nobel-Schule in Geesthacht statt. Nachdem die Berufsmesse aufgrund der Coronapandemie letztes Jahr nicht stattfinden konnte, wurde die Veranstaltung in diesem Jahr nachgeholt. Die Jahrgänge acht bis dreizehn der Alfred-Nobel-Schule konnten über 70 Ausstellerinnen und Aussteller kennenlernen. Auch viele Schülerinnen und Schüler des nahe gelegenen Otto-Hahn-Gymnasiums und der Bertha-von-Suttner Schule nahmen am informativen Austausch teil.
Wir von ME2BE sind mit dabei und starten unseren Rundgang durch die große Sporthalle der Gemeinschaftsschule. Neben dem ME2BE-Stand entdecken wir sofort die bunten Rollups der Depesche Vertrieb GmbH & Co. KG. Das Unternehmen stellt nicht nur Grußkarten- und Geschenkartikel her, sondern zum Beispiel auch Magazine für junge Menschen. Wir treffen die Personalbeauftragte Nadine Rojahn und ihre ehemalige Auszubildende Kim, beide freuen sich auf anregende Gespräche mit interessierten Schülerinnen und Schülern. Bei Depesche werden gerade Mediengestalter (m/w/d) für Digital- und Printmedien gesucht, um die vielen bunten Figuren zu erstellen. Doch es werden auch andere Ausbildungsberufe angeboten. „Die Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration starten wir jetzt ganz neu”, erzählt Nadine Rojahn. Ihre Kollegin Kim, die vor einem Jahr ihre Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik abgeschlossen hat, ist ebenfalls überzeugt vom Thema Ausbildung bei Depesche: „Natürlich hat man als Azubi einen gewissen ‚Welpenschutz’, aber mir wurde auch sofort viel Verantwortung übertragen, deshalb konnte ich auch wirklich gut lernen und fühle mich meinen Aufgaben gewachsen.”
Gegenüber vom ME2BE-Stand bleiben viele Schülerinnen und Schüler stehen. Bei der Helmholtz-Zentrum hereon GmbH geht es um nachhaltige Forschung, aber hier, auf der heutigen Messe, werden nicht unbedingt Wissenschaftler gesucht. Vielmehr braucht das Unternehmen Nachwuchsfachkräfte, die das Zentrum unterstützen, wie zum Beispiel Elektroniker (m/w/d), Fachinformatiker (m/w/d) oder auch Zerspanungsmechaniker (m/w/d). Die Ausbildungsbeauftragte Anja Badura weiß: „Die Ausbildung für die Kaufleute für Büromanagement ist besonders spannend, denn unsere Auszubildenden lernen jeden kaufmännischen Beruf unseres Zentrums kennen. Am Ende weiß man dann, was einem am besten gefällt: Einkauf, Personalabteilung oder auch Bibliothek.”
In der Pausenhalle der Alfred-Nobel-Schule herrscht ebenfalls rege Betriebsamkeit. Unsere Aufmerksamkeit richten wir zuerst auf den Weltführer für Schwefelchemie: die Bruno Bock Gruppe. An deren Stand treffen wir auf Chemielaborantin Jessica, die vor wenigen Monaten ihre Ausbildung beendet hat. „Nach dem Abi wollte ich gerne einen naturwissenschaftlich orientierten Beruf ergreifen. Ich habe mich aber erst nach meinem Schulabschluss ernsthaft mit den möglichen Berufsfeldern auseinandergesetzt. Ein Praktikum bei Bruno Bock hat mir dann einen Ausbildungsplatz beschert”, erzählt uns Jessica.
Bei der Aurubis AG kennt man sich mit Metall aus, vor allem Kupfer ist das Hauptarbeitsmaterial. Die Auszubildenden am Stand haben zusammen mit ihrem Ausbilder Jörg Holstein für die heutige Messe etwas ganz Besonderes dabei: Mit einer VR-Brille ist es möglich, eine Unternehmensführung zu durchlaufen. Aber auch offline dürfen Praktikantinnen und Praktikanten den Betrieb kennenlernen. Im besten Fall werden dann dual Studierende oder Auszubildende gefunden. „Aus Elektroschrott wird mit Hilfe von einer Elektrolyse nahezu reines Kupfer gewonnen. Der restliche Anodenschlamm enthält aber dann noch andere Edelmetalle. Nach dem erneuten Einschmelzen kann dann im allerletzten Schritt ein Kabel produziert werden”, erklärt uns Azubi Kaan. „An diesem Prozess sind aber letztendlich viele Berufe beteiligt. Beispielsweise kümmern sich Elektronikerinnen und Elektroniker um die Automatisierungstechnik oder die Industriemechanikerinnen und -mechaniker um die Instandhaltung.” Und da bei so viel Metall und Feuer eine erhöhte Brandgefahr besteht, bildet die Aurubis AG unter anderem auch eigene Werkfeuerwehrleute aus. Der Beruf bringt nicht nur viel Verantwortung, sondern auch Nervenkitzel mit.
Wir gehen weiter: Zwischen Sporthalle und Pausenhalle auf dem Innenhof der Alfred-Nobel-Schule steht ein umgebautes Wohnmobil. Hier hat die Spedition Jan Bode ihren Bereich und lädt Schülerinnen und Schüler zum Gespräch ein. Während wir uns dem Wohnmobil nähern, sind schon Lehrer René Imort und seine Klasse vor Ort und informieren sich über die Ausbildungsberufe Berufskraftfahrer, Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Kaufmann für Spedition sowie Kaufmann für Büromanagement.
Die verschiedenen Workshops und Vorträge sind auf der diesjährigen Messe sehr gut besucht. Werkstudent Ben und Online-Redakteurin Patricia sprechen mit einer großen Schülergruppe in einem Klassenzimmer über ihren eigenen beruflichen Werdegang, die Traumberufe der Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten beim Verfassen von Bewerbungen und unsere Onlineplattform DIGI:BO. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man sich auf den Seiten von DIGI:BO informiert, und erfahren, wie sie dort nach geeigneten Ausbildungsberufen, dualen Studiengängen, regionale Unternehmen, aber auch unseren Ratgeber suchen können. Die Onlineplattform DIGI:BO, auf der nicht nur alle Ausbildungsberufe, zahlreiche Studiengänge und regionale Unternehmen, sondern auch informative Ratgeberseiten nachzulesen sind, besitzt landesweit Modellcharakter. Und diesen Mehrwert erkennen auch die Schülerinnen und Schüler. Zum Schluss des Workshops werden sie von uns daher aufgefordert, ihre eigene „Ich werde…”-Postkarte zu kreieren. Einige schreiben ihren Berufswunsch auf, viele müssen lange nachdenken und kommen zu dem Schluss, dass sie noch mehr Zeit bräuchten, um sich festzulegen, andere hingegen werden besonders kreativ, zeichnen kleine Bilder und formulieren Sätze wie: „Ich werde…dafür sorgen, dass mehr Frieden in der Welt herrscht”. Wir von ME2BE verstehen Berufliche Orientierung als Lebens-, Welt- und Wertorientierung, deshalb hoffen wir, dass Schülerinnen und Schüler an diesem Tag hilfreiche gedankliche Anstöße bekommen haben.
Die Überflieger-Messe in Geesthacht hatte noch viele weitere Unternehmen geladen. So konnten die Schülerinnen und Schüler sich über zahlreiche Berufsfelder informieren und unter anderem die Sicherheitstechnik der Deltron Elektronic GmbH, den Autohandel bei Brinkmann GmbH sowie die Intralogistik von Still GmbH und das Textil-Management-Unternehmen MEWA Textil-Service AG & Co. Management OHG kennenlernen. Wir waren von der Überflieger-Messe begeistert und danken dem Messeleiter Herrn Kudin und seinem Team für eine gelungene Messe. Wir sind auch das nächste Mal gerne wieder vor Ort!
TEXT und FOTO Patricia Rohde