Wenn der Nachwuchs mit dem Arbeitsmaterial um die Wette wächst

Wenn der Nachwuchs mit dem Arbeitsmaterial um die Wette wächst

Fin Mielke lernt, wie man einen schönen Ort für die Lebenden und die Toten macht. Und ist deshalb gar nicht traurig.

Grün hinter den Ohren ist man irgendwann nicht mehr. Ein grüner Daumen aber bleibt vermutlich für immer – wenn man ihn denn hat. So wie Fin Mielke zum Beispiel!

Fin macht eine Ausbildung als Friedhofsgärtner in Kiel-Russee – auf dem „Ausbildungsfriedhof“ der Landeshauptstadt Kiel. Ob das denn nicht ein kleines bisschen ’spooky’ sei? „Nein, wieso?“, fragt Fin. „Ich fühle mich als Gärtner. Und so heißt die Ausbildung ja auch streng genommen: Gärtner, Fachrichtung Friedhofsgärtnerei. Insgesamt gibt es sieben Fachrichtungen und hier ist von allem etwas dabei. Wir produzieren sogar selbst – zum Beispiel Blumen, Zierpflanzen und Gehölze.“ Ausbildungsmeister der Azubis auf dem Friedhof Russee ist Carsten Steffens: „Hier geht es um weit mehr als Grabgestaltung. Obwohl es sich für unsere Nachwuchsgärtnerinnen und Nachwuchsgärtner gerade in diesem Bereich anbietet, auch eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt aber im Grunde genommen im Garten- und Landschaftsbau. In diesen Fachbereich wechseln die meisten unserer Schützlinge dann auch nach der dreijährigen Ausbildungsphase.“ Was stand denn heute auf Fins To-do-Liste? „Ich habe heute Laub gehakt und gepustet, eine Eibe mit der Handklappsäge runtergeschnitten und Pikierlinge für Stiefmütterchen mit Substrat in Kulturplatten umgetopft.“

Zu den Fachrichtungen des Berufs Gärtner zählen:

• Baumschule
• Friedhofsgärtnerei
• Garten- und Landschaftsbau
• Gemüsebau
• Obstbau
• Staudengärtnerei
• Zierpflanzenbau

Mehr hier oder unter www.beruf-gaertner.de

Kontakte und Infos zu Ausbildungsangeboten, auch im Bereich Friedhofsgärtnerei, findet ihr unter www.kiel.de/ausbildung

TEXT Tina Denecken
FOTO Kristina Steigüber