Tim Mälzer – ein Koch mit großer Klappe

Tim Mälzer – ein Koch mit großer Klappe

Elmshorner Jung‘ Tim Mälzer macht Leckeres für TV und Schulküchen Er spricht wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und er kocht, was uns allen schmeckt: Tim Mälzer. Der Elmshorner gehört zu den TV-Lieblingen der Nation. In seiner neuen Sendung „Kitchen Impossible“ auf Vox reist er durch die ganze Welt und misst sich im Duell mit anderen Spitzen-Köchen.

Wenn es nach Tim Mälzer ginge, könnte er jeden Tag sein Lieblingsessen in sich hineinschaufeln: Spaghetti Bolognese. „Ich bin ein richtiger Dorfdepp“, scherzte Mälzer in einem Zeitungsinterview und nahm sich so selbst auf die Schippe. Auch wenn er heute ein TV-Star ist, hat der 45-Jährige die Bodenhaftung und seine Sympathie für die kleinen Leute nie verloren. Seine Elmshorner und Pinneberger Wurzeln verleugnet Mälzer nicht, auch wenn er heute in Hamburg und Mallorca lebt. Leisten kann er sich das, denn von einem Kochgehalt muss er heute nicht mehr leben.

Tatsächlich hat der Mann beruflich ganz klein angefangen – als Azubi: Geboren in Elmshorn, macht er in Pinneberg sein Abi und will ganz groß hinaus und Hoteldirektor werden. Doch es sollte anders kommen. Nach seiner Kochlehre in Hamburg lernt er bei einem Praktikum in London den britischen Starkoch Jamie Oliver kennen. Das hat Folgen: Tim entdeckt seine unstillbare Liebe zu gutem Essen und zum Kochen. Er arbeitet bei TV-Küchenkritiker Christian Rach in dessen Restaurant „Tafelhaus“ und kann sich schließlich 2002 seinen großen Traum erfüllen: Mälzer eröffnet das Restaurant „Das weisse Haus” am Museumshafen in Hamburg-Övelgönne.

„Eines meiner Lieblingsgerichte, das ich als Kind schon wahnsinnig gern gegessen habe, ist Spaghetti mit Hackbällchen!“

Doch Mälzer kann nicht nur kochen, sondern auch reden. Und er spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist: So entdeckt ihn schnell das Fernsehen. „Die Leute sollen doch einfach futtern, was ihnen schmeckt“, meinte er einmal, aber was er kocht, muss aus guten Zutaten bestehen und vor allem superlecker sein. Gleich seine erste TV-Show wird ein Erfolg: „Schmeckt nicht – gibt’s nicht“ startet 2003 bei Vox. Sie entwickelt sich zu der beliebtesten Kochshow in Deutschland und bekommt die Goldene Kamera. Sagenhafte 600 Folgen dreht Mälzer am TV-Herd.

„Für mich typisch norddeutsch ist Grünkohl und Labskaus. Bratkartoffeln sind schön“, verriet Mälzer auf seine bodenständige Art. Schinkenbrot sei für ihn auch typisch hamburgisch, aber auch Labskaus dürfe an der Alster nicht fehlen und „natürlich Currywurst“. Auch wenn er gut gemachtes Fastfood gerne mal isst, kocht Mälzer am liebsten gesunde Sachen. Wie das geht, erzählt er in Kochbüchern, von denen er inzwischen mehr als zwei Millionen verkauft hat. Mit seiner Live-Bühnenshow zieht er durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Und weil ihm gutes Essen am Herzen liegt, will er auch jungen Leuten zeigen, wie das geht: Tim engagiert sich für das Projekt „KLASSE, KOCHEN!“, das Schülern die Grundlagen für ausgewogene Ernährung vermittelt.

Mit seinem neuen Restaurant „Bullerei“ im Hamburger Schanzenviertel gewinnt Mälzer nicht nur Leckerschmecker als treue Kunden, sondern auch den Preis „bester Arbeitgeber“. Wie er sich sportlich schlägt, beweist er aktuell in seiner Show bei Vox: In der Koch-Competition „Kitchen Impossible“ fordert er jeweils einen anderen Spitzenkoch zum Duell irgendwo in der Weltgeschichte heraus. Dabei ist der Mann mit dem lockeren Mundwerk einer von uns geblieben: „Eines meiner Lieblingsgerichte, das ich als Kind schon wahnsinnig gern gegessen habe, ist Spaghetti mit Hackbällchen!“

TEXT Joachim Welding
FOTO Vox / Axel Kirchhof