Angela Hoyer, Leiterin Personalmanagement und Unternehmenskommunikation der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH gibt Tipps zur richtigen Bewerbung.
- Eine vollständige Bewerbungsmappe zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein Anschreiben, einen Lebenslauf und weitere aussagekräftige Unterlagen in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle beinhaltet. Wichtig ist mir dabei zu erkennen, warum sich der Bewerber gerade für unser Unternehmen interessiert und welche Motivation er für den Beruf mitbringt. Eine gute Bewerbung hebt sich vor allem durch ein individuelles Anschreiben und einen schlüssigen Lebenslauf ab.
- Ein Anschreiben ist dann aussagekräftig, wenn es individuell und schlüssig ist. Der Bewerber sollte schnell auf den Punkt kommen können und den Eindruck erwecken, dass er weiß, worauf es bei der Stelle ankommt und bei wem er sich bewirbt. Wichtig ist, dass die Persönlichkeit des Bewerbers zu erkennen ist und bei der Beschreibung von fachlichen Qualifikationen auch eine Aussage zum Arbeitsstil getroffen wird.
- Der Lebenslauf sollte übersichtlich aufgebaut sein und möglichst keine Lücken aufweisen. Die benannten Qualifikationen sollten durch Nachweise belegt werden können. Außerdem schaue ich darauf, ob eine Entwicklung des Bewerbers erkennbar ist und Ansätze für besondere Potenziale oder bereits absolvierte Praktika, Weiterbildungsmaßnahmen o.ä. vorhanden sind.
- Im Vorstellungsgespräch geht es vorrangig darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Bei uns finden die Auswahlverfahren in sehr lockerer und freundlicher Atmosphäre statt. Gerade bei Auszubildenden geht es weniger um die Fachkompetenz, sondern um die Frage, ob das notwendige Potenzial vorhanden ist und der Bewerber zu uns passt.
- Ein Bewerber sollte für sich die Frage nach der Motivation für die Stelle eindeutig beantworten können. Eine Eigenreflexion im Voraus ist immer von Vorteil. Wenn man sich selbst kennt, seine Stärken und Schwächen benennen kann, ist schon viel gewonnen. Und Ehrlichkeit ist maßgeblich – es hilft weder dem Unternehmen noch dem Bewerber, wenn von falschen Voraussetzungen ausgegangen wird. „Sei wie du bist, dann bist du am besten!“ – meine persönliche Botschaft.
- Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist eine Selbstverständlichkeit für Vorstellungsgespräche. Die Auswahl der Kleidung hängt ansonsten von der Stelle ab, sie sollten zueinander passen. Bei uns im Rettungsdienst ist ein legerer Kleidungsstil der richtige, weil im Rahmen des Auswahlverfahrens auch Praxisanteile mit einfließen, die sich nur in alltagstauglichen Klamotten bewältigen lassen. Eine Auseinandersetzung mit dem Betrieb, bei dem man sich bewirbt, ist also immer wichtig!
- Generell gelten sicherlich eine Offenheit für Neues und der Willen zur Umsetzung der neuen Verantwortung als grundlegende Eigenschaften, die jeder Bewerber mitbringen sollte. Ansonsten hängen diese wieder sehr von der Stelle ab. In der Rettungsdienst-Kooperation wird vor allem Wert auf eine hohe soziale Kompetenz gelegt, weil es darauf bei der Patientenversorgung in besonderem Maße ankommt.
- Der größte Fehler, den man als Bewerber machen kann, ist, Desinteresse oder Lustlosigkeit zu signalisieren. So nach dem Motto: Ich suche nur einen Job, egal welcher das ist, Hauptsache, ich verdiene Geld. Wir suchen motivierte und engagierte Mitarbeiter, die das, was sie tun, mit Leidenschaft und einer positiven Einstellung umsetzen.
- In meinem ersten Vorstellungsgespräch habe ich sehr viele eigene Vorstellungen formuliert. Das hat sich im Nachhinein als nicht positiv herausgestellt. Heute würde ich eher nach den Erwartungen des Unternehmens an mich fragen.
Text & Foto RKiSH