Für 4000 Einwohner ist Burg der perfekt Ort zum Leben
„Luftkurort“ steht direkt hinter dem Ortseingangsschild von Burg. Hört sich ein wenig langweilig, eingestaubt und ziemlich altmodisch an. Fährt man weiter, ist man erstaunt. Vor allem über den schönen Ortskern mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Sollten die Vorurteile unberechtigt sein? Fragen wir doch jemanden, der sich in Burg auskennt:
„Ich bin in Burg aufgewachsen, habe dann in Kiel studiert, aber für mich war immer klar, dass ich nach Burg zurück möchte. Während des Studiums war ich jedes Wochenende zu Hause und auch mein Referendariat habe ich an dieser Schule absolviert“, schwärmt Olaf Thode, Lehrer für Chemie, Geschichte und Sport an der Gemeinschaftsschule am Hamberg. Aber was hat dieser kleine Luftkurort zu bieten, dass es auch junge Menschen wieder dorthin zieht? 
PETRI HEIL! Simon Schuldts (15) Tipp:
Simon Schuld ist 15 Jahre alt und leidenschaftlicher Angler. Zusammen mit 50 Jugendlichen gehört er dem örtlichen Angelverein an. „Am besten beißen sie, wenn es ein bisschen regnet“, verrät er, „und nachts! Manchmal treffen wir uns deshalb auch nachts hier und angeln dann im Morgengrauen. Meistens angle ich mit meinen Freunden, manchmal aber auch mit meinem Vater oder meinem kleinen Bruder. Der Waldsee ist vor 15 Jahren angelegt worden und gehört dem Verein. Man kann hier Hechte, Forellen, Karpfen und Aale angeln.“ Ein paar gekonnte Blicke und schon hat er einen dicken Wurm gefunden, der auch ganz schnell am Haken hängt. Er wirft die Angel gekonnt über den Waldsee, der Köder taucht ein. Nun heißt es geduldig darauf zu warten, dass der bunte Schwimmer zappelt. Heute hat Simon allerdings kein Glück. Ihm bleibt nur, den schönen Ausblick und die Ruhe zu genießen.
GESCHICHTEN INKLUSIVE! Andreas Riedels (15) Tipp:
Er kennt sich in Burg aus wie kaum ein anderer. Andreas Riedel ist 15 Jahre alt und führt Touristen durch seinen Ort. „Der Bökelnburg hat Burg seinen Namen zu verdanken. Dort lebte ein Graf, der zu hohe Steuern erhob. Daraufhin schmuggelten sich einige Bürger, versteckt in Getreidesäcken, in die Burg und brachten den Graf um“, berichtet Andreas munter aus der langen Geschichte seines Heimatortes. „Wir haben ein kleines Hotel und irgendwann kam mein Vater auf die Idee, dass ich doch unseren Gästen mal die Sehenswürdigkeiten zeigen könnte. Mein Bruder und ich haben eine Tour ausgearbeitet und machen nun ganz regelmäßig Stadtführungen. In den Sommerferien manchmal sogar jeden Tag. Damit poliere ich mein Taschengeld auf.“ Die Geschichten über den Grafen, die Petrikirche, die die Bürger zur Strafe errichten mussten und den Apotheker, der vom dänischen König das Privileg bekommen hatte, Arzneien zu verkaufen, weiß er zu einem großen Teil von seiner Oma – die hat er nämlich ausgefragt. TEXT & FOTOS Claudia Kleimann-Balke



GESCHICHTEN INKLUSIVE! Andreas Riedels (15) Tipp: