Flexi Boy wird ausgezeichnet

Flexi Boy wird ausgezeichnet

Florens Beyer von der Kieler Max-Planck-Schule erhielt die Auszeichnung: Bundesweit „Beste Arbeit des Themas“ im Europäischen Schülerwettbewerb

2015 – Jahr der europäischen Entwicklung. Der 62. Europäische Schülerwettbewerb stand erstmals im Zeichen außenpolitischer Themen, wie Krieg, Flucht, globaler Handel und Naturschutz. Unter der Überschrift „Europa hilft – hilft Europa?“ waren Schülerinnen und Schüler aufgerufen, sich multimedial zu beteiligen und sich den Herausforderungen der europäischen Entwicklungszusammenarbeit zu stellen. Dem Kieler Schüler Florens Beyer gelang dies in ausgezeichneter Weise. Wir waren neugierig und haben ihn zu Hause besucht.    

„Ich habe gerade mein Abi an der Max-Planck-Schule in Kiel gemacht“, erzählt uns der 19-jährige Florens Beyer aus Kiel-Schulensee. „Meine Lieblingsfächer waren Kunst, Mathe und Chemie, aber jetzt bin ich erst mal froh, Ferien zu haben.“ Im Garten seiner Eltern zeigt er uns gut gelaunt seine Urkunde und eine richtige „Trophäe“: eine Acryl-Plastik mit dem neuen Logo der EU. „Über die Auszeichnung war ich selbst überrascht. Eigentlich wollte ich nur eine gute Kunstnote erreichen.

Mit einer Auszeichnung habe ich überhaupt nicht gerechnet.“

Wie kam es zur Teilnahme am Europäischen Schülerwettbewerb?
„Die Idee zur Teilnahme hatte unsere Kunstlehrerin. Wir wollten im letzten Halbjahr unbedingt etwas Kreatives machen und genügend Spielraum für eigene Ideen haben. Schließlich schlug Frau Schumann den Europäischen Schülerwettbewerb vor. Das Thema hieß: Pflanzen statt Plastik. Da wir ohnehin gerade im Themenbereich Plakative Werbung waren, passte das ganz gut.“

Was genau war eure Aufgabe?
„Unsere Aufgabe bestand darin, ein virtuelles Unternehmen zu gründen und ein Werbeplakat für ein Produkt dieser Firma zu entwerfen. Das Produkt sollte irgendetwas mit den Blättern der Baumwollpflanze zu tun haben, da gegenwärtig nur die Baumwollfasern genutzt werden. Die Blätter der Pflanze werden entsorgt oder chemisch weggeätzt.“

Welche virtuelle Firma hast du gegründet? Und welches Produkt stellt sie her?
„Meine Firma heißt FLEXI, und das Produkt habe ich FLEXIBOY genannt. Der Flexiboy (Wortspiel von „Flexibler Beutel“) ist eine Tragetasche, die aus Baumwollblättern gefertigt wird und sehr dehnbar und flexibel ist. Es ist ein zu 100 Prozent reines Naturprodukt aus fair gehandelten Rohstoffen und unterstützt somit den Umweltschutz, die regionale Wirtschaft und den Nachhaltigkeitsaspekt. Das Logo enthält den Firmennamen und ein stilisiertes Baumwollblatt. Das Plakat zeigt die Tasche und Baumwollpflanzen im Hintergrund.

„Meine Firma heißt FLEXI, und das Produkt habe ich FLEXIBOY genannt.“

Wie bist du darauf gekommen?Die Auszeichnung für eine tolle Idee.
„Ich habe erst einmal zu dem Thema recherchiert: Wo wächst überhaupt Baumwolle? Woraus besteht die Pflanze? Wie wird sie geerntet? Die Fasern der Blätter sind ziemlich klein, bestehen aber, wie alle Blätter, aus Zellulose. Eine Papierherstellung ist also durchaus möglich. Man müsste aber wahrscheinlich weitere natürliche Reststoffe zusetzen.“

Eine super Idee! Und welche Auszeichnung hast du erhalten?
„Am 18. Mai gab es eine Ehrung im Kieler Landtag, an dem die landesweit ausgezeichneten Arbeiten vorgestellt wurden. Dort habe ich eine Urkunde erhalten und eine EU-Acryl-Trophäe.“

Abi in der Tasche. Wie geht es jetzt bei dir weiter?
„Ich möchte ab dem Wintersemester Medieninformatik in Lübeck studieren. Eine genaue Berufsvorstellung habe ich noch nicht, aber ich glaube, das Studium bietet eine gute Mischung zwischen Mathe und Kunst.“

Und was machst du sonst in der Freizeit?
„In meiner Freizeit spiele ich Tennis und mache EDM – also Electronic Dance Music am Computer. Dafür habe ich demnächst auch einen richtigen Studiotermin organisiert.“

TEXT / FOTO Christian Dorbandt