„Haltung zeigen” – Hochschule Flensburg beteiligt sich an den Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Seit 2016 koordiniert die ‚Stiftung gegen Rassismus’ die jährlich stattfindenden UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland und fördert Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten. Vom 14. bis zum 27. März beteiligen sich verschiedene Institutionen des Landes Schleswig-Holstein mit zahlreichen Veranstaltungen wie Lesungen, Workshops und Ausstellungen an diesem wichtigen Projekt. Auf der Homepage der Landesregierung betonte Ministerpräsident Daniel Günther in einem Grußwort zum Auftakt, wie wichtig die Arbeit gegen Rassismus sei. „Das ist stetiger Kampf und Einsatz und ich bin allen sehr dankbar, die auf diesem wichtigen Feld aktiv sind“, erklärte Günther. Auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stelle das Land vor neue Herausforderungen. Nicht alle russischstämmigen Menschen würden Putin und den Krieg unterstützen und es dürften keine Verallgemeinerungen getroffen werden. Schleswig-Holstein müsse sich auch hier entschlossen gegen Alltagsrassismus stellen.
In diesem Zusammenhang hat auch die HS Flensburg ihre Solidarität bekundet und in einer Pressemeldung festgehalten: „Als Hochschule sind wir gleich mehrfach von den Themen Rassismus, Flucht und Diskriminierung betroffen.”
„Der Angriffskrieg, den die russische Regierung gegen die Ukraine führt, macht uns betroffen und hat Folgen für uns. Wir nehmen studierfähige Geflüchtete mit offenen Armen auf und überlegen, wie wir darüber hinaus weiterhelfen und aktiv werden können“, so Hochschulpräsident Dr. Christoph Jansen.
Und weiter heißt es in der PM: „Betroffen machen uns auch die Probleme beim Grenzübertritt für internationale Studierende, die zeigen, dass Rassismus und Ausgrenzung überall in Europa noch auftreten. Sobald Ressourcen knapp werden, werden Zugehörigkeiten zu einer bestimmten Gruppe plötzlich relevant. Auch da fühlen wir uns als Hochschule mit überdurchschnittlich vielen internationalen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern angesprochen, Stellung zu beziehen. Rassismus und Ausgrenzung erfahren auch russische Menschen zurzeit. Viele Menschen, gerade auch aus akademischen und künstlerischen Bereichen, fliehen aus Russland, um der Repression der russischen Regierung zu entkommen. Gleichzeitig schlagen hier vielen Menschen mit russischen Wurzeln Ressentiments entgegen. Als Hochschule beziehen wir dagegen Stellung und sind betroffen von dem Wiederaufleben alter Ost-West Gegensätze in den Köpfen. Schließlich sind auch wir als Hochschule ein Abbild der Gesellschaft und müssen auch im eigenen Haus die Augen offenhalten, und Haltung zeigen, wenn Menschen ausgegrenzt werden.”
Janntje Böhlke-Itzen, Leiterin der Abteilung International Relations der Hochschule Flensburg: „Hochschulen sind per se Orte der Diversität, des Austausches und der Internationalität. Ihnen kommt daher eine besondere Bedeutung im Kampf gegen Rassismus zu. Darum nehmen wir an den Internationalen Wochen gegen Rassismus gerne teil und verstehen dies auch als dauerhaften Auftrag über den Kampagnenzeitraum hinaus an uns“.
Anmerkung der Redaktion ME2BE: Die Aktionswochen werden in Zusammenarbeit mit der Europa-Universität Flensburg durchgeführt. Welche Aktionen genau stattfinden werden, steht allerdings noch nicht fest: „Wir sind gerade dabei, unsere Aktionen mit der Stadt und der EUF zu koordinieren. Dabei geht es darum, konkret zu sehen, wo die Bedarfe momentan sind und was die Hochschulen sinnvollerweise beitragen können“, so Böhlke-Itzen.
Weitere Infos zum Programm der Internationalen Wochen gegen Rassismus sind auf der Seite des Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein (LDZ-SH) aufgeführt.
TEXT PM HS Flensburg/ ME2BE
FOTO Aktionsplakat mit Genehmigung der HS Flensburg, pixabay