Die JOBNight ist ohne ihn kaum vorstellbar: Marc Perry zieht seit 2012 die Fäden, damit Schülerinnen und Schüler, Unternehmen, Lehrer und Eltern in entspannter Atmosphäre aufeinandertreten. Grund genug, bei dem Englisch- und WiPo-Lehrer einmal nachzufragen, was das Geheimnis einer guten Berufsorientierungsmesse ausmacht – schließlich wächst die JOBNight stetig und geht in diesem Jahr bereits in die achte Runde.
ME2BE: Herr Perry, wären Sie auch Englisch- und WiPo-Lehrer geworden, wenn es an Ihrer Schule eine JOBNight gegeben hätte?
Perry: Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht hätte ich Einblicke in andere Berufe erhalten, die ich noch nicht so gut kannte. Während meiner Schulzeit gab es am Gymnasium ja nicht einmal ein Praktikum zur Berufsorientierung. Heute würde ich eventuell einen anderen Weg einschlagen. Ich habe mein Interesse an Handwerk entdeckt und halte den Beruf des Landschaftsgärtners für sehr reizvoll.
ME2BE: Wie ist Ihr Einstieg ins Berufsleben verlaufen?
Perry: Ich habe zunächst eine Ausbildung als Bankkaufmann bei der Sparkasse absolviert. Dann habe ich jedoch festgestellt, dass ich nicht der Typ bin, der um jeden Preis Verträge verkaufen kann und möchte. Also habe ich mich für einen anderen Weg entschieden und ein Lehramtsstudium begonnen. Banker war ich dann in der Studienzeit nur noch im Nebenjob.
ME2BE: Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Berufsorientierungsmesse?
Perry: Ich kann nur für die JOBNight sprechen, die seit Jahren positive Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern sowie den Unternehmen erhält. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, eine Anwesenheit nicht zu erzwingen. Außerdem sollen die Themen Ausbildung und Berufsorientierung Spaß machen. Die steigenden Besucherzahlen zeigen uns, dass wir mit dem Konzept auf dem richtigen Weg sind.
ME2BE: Wie würden Sie die JOBNight darüber hinaus beschreiben?
Perry: Als unbeschwert, offenherzig und schülernah. Wir legen Wert auf den lokalen, regionalen Bezug mit einer Prise Überregionalität. Zu den Ausstellern zählen Unternehmen aus dem Kreis Nordfriesland sowie überregionale Arbeitgeber und Institutionen. Außerdem stellen Schule und Betriebe ein Zusatzprogramm auf die Beine, das der Messe einen Eventcharakter verleiht. Daher ist die JOBNight informativ, interaktiv und unterhaltsam.
ME2BE: Welche Tipps würden Sie jungen Menschen für die Berufsorientierung geben?
Perry: Wichtig ist, sich rechtzeitig zu informieren und am besten durch Praktika Einblicke und Erfahrungen zu sammeln, um die eigenen Fähigkeiten und Interessen besser einschätzen zu können. Und ich würde mich freuen, wenn die Schülerinnen und Schüler sich kommunikativ t machen: Viele Personaler berichten mir, dass Bewerbungen fehlerhaft sind. Das ist ärgerlich, weil man die schriftlichen Bewerbungen nicht zurücknehmen kann, vorher aber ausreichend Zeit zur Prüfung hatte.
ME2BE: Herr Perry, vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß auf der JOBNight 2019!
TEXT Lutz Timm
FOTO Jana Limbers