Das Bildungszentrum am Westküstenklinikum

Das Bildungszentrum am Westküstenklinikum

Gesundheitsberufe bieten ungeahnte Karrieremöglichkeiten

Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen bietet jungen Menschen in der Region eine zukunftssichere berufliche Perspektive. Um Schülerinnen und Schüler auf mögliche Ausbildungen im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen, wurde die Stelle „Ausbildungsmarketing“ ins Leben gerufen.

Auf dem Gelände des Westküstenklinikums Heide (WKK) liegt das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen (BBG), das mit seinen über 400 Ausbildungsplätzen eines der größten seiner Art in Norddeutschland ist. Zu den Gesundheitsberufen gehört weit mehr, als die bekannte Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Vor allem die Medizinisch-Technische Radiologieassistenz (MTRA) ist wenig bekannt. Oft sind die Vorstellungen über die Berufe aber ungenau. Schüler sind meist überrascht, dass nach der Ausbildung die berufliche Weiterentwicklung noch lange nicht beendet sein muss. „In den Gesundheitsberufen gibt es so vielfältige Karriere-Chancen, wie sie nur wenige Berufe bieten“, erklärt Angelika Nicol, Pädagogische Leitung am BBG. Es besteht sogar die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben oder ein duales Studium zu beginnen. Doch vielen Schülern ist das nicht bekannt. Für Angelika Nicol steht fest: „Wir müssen den Nachwuchs noch mehr auf uns aufmerksam machen.“

Der Bedarf an nichtärztlichem Fachpersonal ist groß. Und der demografische Wandel kündigt sich an. Was heißt das? Es wird in Zukunft immer weniger Schulabgänger geben, und damit werden die Nachwuchskräfte knapp. Der Wettbewerb um Azubis steigt kontinuierlich. Im BBG macht man sich daher schon lange Gedanken, wie die Berufe im Gesundheits- wesen auch zukünftig erfolgreich bleiben.

Experimentier-Samstage, Orientierungstage, Messen oder Praktika reichen nicht mehr aus, um Schüler zu informieren. Eine gezielte Ansprache wird immer wichtiger. Um jederzeit eine individuelle Beratung anbieten zu können, kam Angelika Nicol die Idee des „Ausbildungsmarketings“.

Seit Anfang des Jahres ist Birgit Voß hier Ansprechpartnerin für alle, die an einer Ausbildung interessiert sind. „Wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler uns kennen lernen und sich für unsere Berufe begeistern“, erklärt Angelika Nicol den Hintergrund. Für sie ist es wichtig, den Rückgang an Bewerbern zu stoppen und jungen Menschen eine berufliche Perspektive in der Region zu bieten. „Nur wenn junge Menschen hier bleiben und sich auch beruflich verwirklichen können, wird Dithmarschen eine Zukunft haben.“

 

Informieren und Orientieren

Schüler haben meist falsche Vorstellungen von den Berufen im Gesundheitswesen

Schulen besuchen, mit Lehrern sprechen, Jugendliche beraten und Projekte ausarbeiten: Der Aufgabenbereich von Birgit Voß ist umfangreich und ausgefallen. Seit Anfang des Jahres trägt ihr Job den Titel „Ausbildungsbildungsmarketing“. Genau genommen wurde diese für Dithmarschen ungewöhnliche Arbeitsstelle von Angelika Nicol, Pädagogische Leitung am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen (BBG) in Heide, geschaffen.

Für Birgit Voß eine Herausforderung, die ihr unglaublich viel Spaß macht. Die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Süderheistedt ist das beste Beispiel dafür, dass es nach der Ausbildung noch viele berufliche Überraschungen gibt. So absolvierte sie am Westküstenklinikum (WKK) die Fachweiterbildung für den Operationsdienst, und als Profi in ihrem Fach bildet sie heute Operationstechnische Angestellte in der Praxis aus. Eine anspruchsvolle Arbeit, die als duale Ausbildung angeboten wird. Doch das reicht Birgit Voß noch nicht. Berufsbegleitend studiert die Fachfrau Berufspädagogik. Ihre Liebe zu ihrem Traumjob ist ihr dabei aber nicht verloren gegangen. „Ich bin eine leidenschaftliche Krankenschwester“, erzählt sie.

Auch privat wird es nie langweilig, als Teil ihrer Patchwork-Familie, mit Mann, fünf Kindern und einem Hund gibt es immer wieder Neues zu erleben. „Das hält fit und von den Kindern weiß ich immer, was gerade angesagt ist.“

Am liebsten würde Birgit Voß jede Schule ab der 9. Klasse besuchen, um über die Berufe und die Karrierechancen im Gesundheitswesen zu informieren. Für Interessierte bietet sie einzelne Beratungsgespräche an, um herauszufinden, welche Richtung passt und was getan werden sollte. Gute Noten, so erzählt sie, sind heute nicht immer ausschlaggebend für eine erfolgreiche Bewerbung. Spaß am Umgang mit Menschen müssen die angehenden Azubis auf jeden Fall mitbringen und sie müssen in der Lage sein, sich selbst gut zu organisieren. „Auch Hauptschüler haben eine Chance, in der Pflege einen Beruf zu finden – es gibt viele neue Berufe, die kaum bekannt sind“, erzählt Birgit Voß. Ausschlaggebend dafür ist, dass die Jugendlichen sich orientieren, um Fehlentscheidung zu verhindern. Birgit Voß: „Wichtig ist, dass es für den zukünftigen Azubi und den Arbeitgeber passt.“

Das Beratungsangebot kommt bei den Jugendlichen gut an. Denn: „Viele Schüler haben eine falsche Vorstellung von den Berufen im Gesundheitswesen.“ Dies gerade zu rücken, ist die Aufgabe von Birgit Voß, die mit spannenden Projekten die Schüler begeistern will. Dazu dient auch die Partnerschaft „Schule-Wirtschaft“, die von der Industrieund Handelskammer initiiert wurde und zu einer besseren Vernetzung führen soll. Oder anders ausgedrückt: Schulen und Firmen
verpflichten sich in einem Vertrag, enger zusammenzurücken und zusammenzuarbeiten, um die Schüler besser auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Verträge gibt es zurzeit mit der Klaus-Groth Grund- und Regionalschule und der Gemeinschaftsschule Heide-Ost. Das ist aber erst der Anfang. Weitere Schulen sollen folgen. Voß: „Dadurch unterstützen wir uns gegenseitig und stellen uns den Schülern und Schülerinnen als potenzieller Arbeitgeber vor.“

Welche Schulen gibt es am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen ?

Die Schule für Pflegeberufe der DRK-Schwesternschaft Hamburg mit der Ausbildung von Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pflegern

Die Auszubildenden erwartet eine qualifizierte dreijährige Ausbildung, die sich an den aktuellen pflegerischen und berufspolitischen Entwicklungen
orientiert und mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen wird. Die Ausbildung wird nach dem jeweils gültigen Tarifvertrag vergütet.

Voraussetzungen: Grundvoraussetzung ist der Realschulabschluss. Bewerber mit Hauptschulabschluss müssen eine mindestens zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können. Die Bewerber müssen gesundheitlich geeignet sein und sollten ein mindestens zweiwöchiges Pflegepraktikum absolviert haben. Die Ausbildung beginnt jeweils zum 1. April und 1. Oktober.

Die Dr. Gillmeister-Schule des Kreises Dithmarschen mit der Ausbildung von Medizinischtechnischen Radiologieassistentinnen und -Assistenen

Die dreijährige Ausbildung ist medizinisch-naturwissenschaftlich geprägt. Der Unterricht besteht aus theoretischen und praktischen Anteilen. Die Dr. Gillmeister-Schule ist bundesweit anerkannt und arbeitet mit radiologischen Einrichtungen aus allen Bundesländern und dem europäischen Ausland zusammen.

Voraussetzungen: Realschulabschluss oder mindestens ein gleichwertiger Abschluss. Interesse an mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern sowie eine gesundheitliche Eignung. Grundlegende EDV-Kenntnisse sind vorteilhaft.

Die Altenpflegeschule des DRK -Landesverband es Schleswig-Holstein mit der Ausbildung von Altenpflegerinnen und
Altenpflegern

Die dreijährige Ausbildung in der Altenpflege soll die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege einschließlich der Beratung und Betreuung alter Menschenerforderlich sind.

Voraussetzungen: Ein Ausbildungsvertrag mit einem stationären oder ambulanten Ausbildungsbetrieb. Anmeldung an der Altenpflegeschule.

Die Rettungsdienst-Akademie der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein mit der Ausbildung von Rettungsdienstassistentinnen und -Assistenten

Die Rettungsdienstakademie ist in Schleswig-Holstein die einzige Schule, die Rettungsassistenten in einer dreijährigen Ausbildung qualifiziert.  Auszubildende sind Angestellte der RKiSH, erhalten eine Ausbildungsvergütung und zahlen kein Schulgeld. Die Ausbildung findet an einer hochmodernen Schule und an verschiedenen Lehrrettungswachen statt.

Voraussetzungen: Realschulabschluss, Mindestalter 18 Jahre, Verantwortungsbereitschaft, Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Situationen schnell einzustellen, Freude am Umgang mit Menschen.