Am Samstag (08.10.) gab es einen runden Geburtstag in Kiel zu feiern. Zum zehnten Mal fand die Berufsorientierungsmesse der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule Schreventeich/Wik statt, kurz und liebevoll BOM genannt. Und wie sich das für ein Jubiläum gehört, hagelte es jede Menge Rekorde: Mit 84 Ständen wurde ein neuer Aussteller-Highscore erzielt, mit den Stadtwerken Kiel wurde der insgesamt zehnte Patenvertrag unterzeichnet und noch nie zuvor wurden auf der Turnhallenbühne so viele Hände geschüttelt, Blumensträuße verteilt und Reden gehalten. Außerdem wurden noch mehr Schnittchen geschmiert und Kaffee getrunken, als je zuvor. Und auch die Besucherzahl der BOM dürfte rekordverdächtig gewesen sein. (Alle zu zählen war leider nicht möglich!) Ach so … zum vierten Mal erschien auch unser kostenloses ME2BE-BOM-Magazin … mit 68 Seiten so umfangreich, wie nie zuvor! (Das könnt ihr übrigens auf dieser Startseite auch als e-Paper durchblättern!)
Schleswig-Holsteins Chef gibt sich die Ehre
„Der MP kommt zur BOM!“ Schon seit Tagen wanderte dieses Gerücht durch die Gänge und Flure der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule. Würde Ministerpräsident Torsten Albig tatsächlich zur zehnten BOM erscheinen? Das wäre ja der Hammer! Und es kam tatsächlich so. Um 12:12 Uhr erschien der MP mit Security und seinem Gefolge auf der BOM und nahm sich die Zeit, jeden einzelnen Stand zu besuchen, alle Austeller persönlich mit Handschlag zu begrüßen und sich für das zum Teil jahrelange Engagement zu bedanken. Auch am ME2BE-Stand kam der Ministerpräsident natürlich vorbei und interessierte sich für unsere Medienangebote zur Berufsorientierung. Natürlich erhielt auch Herr Albig einen unser heiß begehrten ME2BE-Beutel mit den Ausbildungsmagazinen HIERGEBLIEBEN, CAMPUS, HANDS UP und BOM-BOOK sowie unseren coolen Postkarten. Und auch wir erhielten ein Lob von oberster Stelle für unsere trendige Berufsorientierung!
Netze spannen auf der BOM
In der Turnhalle und in den Musikräumen der Friedrich-Junge-Schule ging es hoch her. Überall Schüler, Eltern, Lehrer … in berufsorientierte Gespräche verstrickt … wow! Eine Schülerin war Amelie Just (14) aus der 9c. Sie war zum zweiten Mal auf der BOM. ME2BE-Redakteur Criz sprach mit ihr bei einer BOM-Pause in der Arena.„Ich war am Stand vom RBZ und habe mich über ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) informiert. Nach dem Mittleren Schulabschluss möchte ich auf jeden Fall weiter zur Schule gehen, am liebsten auf das RBZ Kiel mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales. Mein Berufswunsch ist Erzieherin. Ich mag es, mit Kindern zusammen zu sein und möchte Erzieherin im Kindergarten werden. Das Tolle an der BOM ist, dass man sich über so viele verschiedene Berufe informieren kann, z.B. über kaufmännische Berufe bei Peek und Cloppenburg, über FSJ-Angebote, die Kosmetikschule usw.“
Begeistert zeigten sich auch die beiden Lehrerinnen Dagmar Prien und Petra Wanjohi. „Toll, wie die BOM in den letzten Jahren gewachsen ist“, stellten die Englisch- und Französischlehrerinnen fest. „Das Besondere ist, dass es in unseren eigenen Schulräumen stattfindet und dass viele ehemalige Schüler ihre jetzigen Berufe vorstellen. Oft kennen sich Azubis und Schüler! Dadurch haben unsere Schülerinnen und Schüler einen ganz großen Vorteil. Richtig toll ist auch euer BOM-Magazin. Das sieht klasse aus und verleiht unser BOM ein tolles Erscheinungsbild nach draußen!“
Zwei ehemalige Friedrich-Junge-Schüler, die ihre Ausbildungsberufe über die BOM gefunden haben, heißen Björn und Monja. Beide sind heute 18 Jahre alt. Björn befindet sich im 2. Ausbildungsjahr zum Nutzfahrzeugmechatroniker bei der KVG. Monja hat im August eine Ausbildung zur Polizistin auf der Polizeischule in Eutin begonnen. „Ich wollte immer was mit Technik und Autos machen“, berichtete Björn. Kfz-Mechatroniker war mir irgendwie zu langweilig, das machen ja alle. Als Nutzfahrzeugemechatroniker habe ich später noch bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Nach der Ausbildung möchte ich mich vielleicht noch in Richtung Maschinenbau weiterbilden. Mal schauen. Ich bin jedenfalls froh, dass ich damals auf der BOM als Schülerpate die KVG kennengelernt habe. Auf diesem Weg habe ich einen Praktikumsplatz erhalten und den Ausbildungsvertrag. Perfekt!“
Auch Monja ist in ihrem Element. „In den ersten Monaten geht es schon voll zur Sache auf der Polizeischule“, erzählte sie in voller Uniform am Stand der Landespolizei. „Von Montag bis Freitag bin ich in Eutin und teile mir mit zwei anderen Mädchen ein Zimmer. Wir müssen viel lernen, machen aber auch viel Praxis, z.B. Schwimmen, Laufen, Schießen und Rollenspiele. Anders als auf der Realschule lernt man hier ganz schnell Leute kennen. Der Zusammenhalt ist groß und die Atmosphäre sehr angenehm. Mein Tipp: Zum Beruf der Polizistin gehören körperliche Fitness, Kommunikationsfreude und ein gewisses Selbstbewusstsein, Leute anzusprechen. Macht vorher mal ein Praktikum, um herauszufinden, ob euch das Spaß macht. Für mich ist es genau das Richtige!“
Die BOM 10 war superspannend und am Samstagmittag um 13 Uhr waren alle Schüler, Eltern, Lehrer und Aussteller um einiges schlauer. So muss es sein! „Einfach toll, und wieder viel zu schnell vorbei!“ Das war das Fazit von Lehrerin Margrit Gebel, die auch die zehnte BOM wieder fantastisch organisiert hatte. Ein echt runder Geburtstag!
TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Merle Jurzig