Leon Feldmann hat seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik erfolgreich abgeschlossen. Anschließend, als Geselle, merkte er, dass ihm der Beruf doch nicht liegt. Die Stadtwerke Kiel unterstützen ihn seitdem bei seinem Ausstieg.
„Ich habe 2016 meine Ausbildung abgeschlossen und hatte in den 3,5 Jahren Lehrzeit wenig Probleme. Mein Schnitt in der Berufsschulnote lag bei 2,2. Anschließend erhielt ich von den Stadtwerken Kiel einen Zeitvertrag und wurde als Geselle übernommen. Doch dann habe ich einige Fehler gemacht. Zwar habe ich die theoretischen Grundlagen gelernt, doch die Praxis ist wiederum viel komplexer. Es bedarf umfangreichem fundiertem Fachwissen und Begeisterung sowie große Selbständigkeit. Das fehlte mir. Das lag nicht an der Ausbildung. Der Beruf liegt mir wohl einfach nicht. Daraufhin wurde ich nach einigen Gesprächen aus der Abteilung genommen und in die Ausbildungsabteilung zurückversetzt. Natürlich bleibe ich Geselle. Ich bekomme jetzt die Chance, Fachwissen nachzuholen und mich auch menschlich weiterzuentwickeln. Das hört sich vielleicht komisch an, aber ich bin den Stadtwerken sehr dankbar für diese Maßnahme. Es ist wichtig, Fehler zu machen und daraus etwas zu lernen. Darauf legen die Stadtwerke besonderen Wert in ihrer Ausbildung. Mir persönlich ist klar geworden, dass die Arbeit als Elektroniker nicht perfekt zu mir passt. Deswegen erwerbe ich jetzt meine Fachhochschulreife und studiere anschließend Wirtschaftsingenieurwesen.
Mein Tipp an Schülerinnen und Schüler: Versucht herauszufinden, welche Fächer und welche Tätigkeiten euch Spaß machen. Nur wer Spaß an seiner Arbeit hat, ist dauerhaft motiviert, gute Leistungen zu bringen.“
TEXT & FOTO Christian Dorbandt