Fabian wird Regierungssekretär
„Wir möchten, dass unsere Verwaltung die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung widerspiegelt, und suchen daher Menschen aus allen Kulturkreisen.“ Mit diesem Satz bewirbt das Land Schleswig-Holstein die Ausbildung zum/zur Regierungssekretär/- in.
Fabian Fritz ist Segeberger. Bad Segeberg liegt in Mittelholstein. Mittelholstein liegt mittendrin, und die Menschen dort stehen auf festem Boden. So ist auch Fabian: ruhig, sachlich, diplomatisch und … sympathisch. Irgendwann während seines letzten Schuljahres entdeckte er in der Zeitung eine Anzeige: Ausbildung zum/zur Regierungssekretär/- in. „Im Internet habe ich mich dann auf den Seiten des Landes Schleswig-Holstein informiert“, berichtet er. „Anschließend schrieb ich eine Bewerbung und wurde zu Einstellungstests eingeladen.“
Fabian befindet sich nun im zweiten Ausbildungsjahr zum Regierungssekretär (Verwaltungswirt). In der Amtssprache heißt das: Laufbahngruppe 1/ 2. Einstiegsamt, Vorbereitungsdienst für den nichttechnischen mittleren Verwaltungsdienst der Landes- und Bundeskörperschaften.
„Ich bin voll zufrieden“, sagt Fabian mit einem ehrlichen Lächeln und beschreibt, was er bisher erlebt hat. „Die Ausbildung ist abwechslungsreich und es gibt hier eine sehr angenehme, lockere Atmosphäre. Wir durchlaufen zunächst viele Abteilungen innerhalb der Landesministerien. Ich wurde schon im Innen-, Finanz- und Bildungsministerium eingesetzt. Zu Beginn lernen wir die Arbeit der allgemeinen Verwaltung kennen. Es geht um Personal- und Haushaltswesen, um Organisation und Materialbeschaffung. Einen Teil der praktischen Ausbildung konnte ich heimatnah bei der Polizeidirektion in Bad Segeberg absolvieren. Nun beginnt ein viermonatiges Praktikum in der kommunalen Verwaltung in Wahlstedt bei Bad Segeberg. Die schulische Ausbildung findet im Blockunterricht an der Verwaltungsakademie Bordesholm (VAB) statt. Die schulischen Themen sind Rechtsvorschriften, Finanzwesen, Wirtschaft, Informations- und Kommunikationssysteme. Bis jetzt klappt alles ganz gut.“
„Ich bin offen für Menschen und habe Spaß an Kommunikation.“
Alle Bewerbungen auf diese Laufbahn landen im Ausbildungsreferat des Innenministeriums bei Petra Höger. Sie koordiniert die Einsatzpläne der praktischen Ausbildung und bemüht sich, die Auszubildenden heimatnah einzusetzen. „Unsere Nachwuchskräfte sind oft noch nicht volljährig“, weiß sie zu berichten. „Sie reisen deshalb mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Kieler Ministerien. Da versuchen wir natürlich, viel praktische Ausbildungszeit in heimatnahen Ämtern und Behörden zu vermitteln. Während der schulischen Teile in Bordesholm haben dann alle Azubis ihre Internatsunterkünfte.“
Was Fabian an der Tätigkeit eines Regierungssekretärs gut gefällt, ist das tägliche Zusammentreffen mit vielen Menschen. „Im Grunde genommen sind wir ständig am Kommunizieren.“ Auf die Frage „Was bringst du für Eigenschaften für den Beruf mit?“ überlegt Fabian: „Ich bin ein offener Typ. Ich bin offen für Menschen und habe Spaß an Kommunikation. Ehrlichkeit und Fairness sind mir wichtig.“ Das klingt passend. Und auf Fabian zutreffend. Passt auch zur Lockerheit. Wer sich in der Ausbildung locker fühlt, ist meist selbst ein lockerer Typ, der vor Menschen nicht verkrampft. Petra Höger weist noch auf eine weitere wichtige Anforderung hin: „Unsere Nachwuchskräfte müssen über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen.“ Das wird in den Einstellungstests überprüft. Die deutsche Staatsangehörigkeit ist allerdings keine Pflichtanforderung. Jede/-r Staatsangehörige eines EU-Mitgliedsstaates kann Beamte/r des Landes Schleswig-Holstein werden. Auch Bewerber/-innen aus Nicht-EU-Staaten können sich bewerben. Für sie kann es nach Bedarf Ausnahmeregelungen geben. Jährlich bietet Schleswig-Holstein 15 Ausbildungsplätze für den Vorbereitungsdienst zur/zum Regierungssekretär/-in an. Die Anzahl der freien Stellen wird dem Bedarf der Landesverwaltung angepasst. Der Anteil weiblicher und männlicher Anwärter ist ausgeglichen.
„Eine geregelte Arbeitszeit war mir bei der Berufswahl wichtig“, erklärt Fabian. „In meiner Freizeit angle ich Raubfische und bin Mountain-Biker. Dafür möchte ich auch neben meinem Beruf Zeit haben.“ Das ist nur ehrlich und fair.
Alle Ausbildungsmöglichkeiten
beim Land Schleswig-Holstein unter
www.schleswig-holstein.de
Text & Foto Christian Dorbandt