Seit Januar 2014 ist Volker Hatje das neue Gesicht von Elmshorn. Die Wahl zum Bürgermeister hat der sympathische 52-Jährige mit knapp 82 % für sich entscheiden können. Warum die Bürger ihn so schätzen und ihm ihr Vertrauen schenken, ist schnell erklärt. Zum einen, weil er engagiert und kompetent ist, etwas bewegen will in der Stadt. Zum anderen, weil er einer von ihnen ist. Hatje ist in Elmshorn geboren und seiner Heimat treu geblieben, ein waschechter Lokalpatriot sozusagen. Natürlich ist der Politiker schwer beschäftigt. Trotzdem nahm er sich zwischen offiziellen Terminen und Vaterpflichten die Zeit, mit uns über die schönsten Plätze Elmshorns, Zukunftspläne und sein Privatleben zu plaudern. Und sollen wir euch was verraten? Politiker sind auch nur Menschen und freuen sich manchmal am meisten über eine richtig gute Portion Pommes. Für Volker Hatje gibt es die beste bei Curry-Peter am ZOB.
Sie sind in Elmshorn geboren und geblieben. Was macht Ihre Heimatstadt zu einem guten Ort zum Arbeiten und Leben?
In Elmshorn ist alles vorhanden: gute Kitas und alle Schularten bis hin zur Fachhochschule, außerdem gibt es genügend Arbeitsplätze. Und die Nähe zu Hamburg macht unsere Stadt auch attraktiv. Von Elmshorn aus ist man aber genau so schnell im Grünen oder am Meer.
Seit Januar 2014 sind Sie im Amt und haben einiges vor, wie man hört. Was genau wird sich am Stadtbild von Elmshorn in den nächsten Jahren verändern?
Es gibt viel zu tun: Das Gebiet um den Buttermarkt wird komplett umgestaltet. Dort entsteht auch ein neues Rathaus. Wir möchten den Hafen wieder instandsetzen, ihm neues Leben einhauchen. Die Industriebrachen im Stadtteil Vormstegen werden beseitigt und wir arbeiten weiterhin an einem neuen Bahnhof.
Elmshorn wird auch „das kleine Hamburg“ genannt. Was ist hier vielleicht sogar besser, als in der großen Hansestadt?
Unsere sozialen Netzwerke und der Zusammenhalt unter den Bürgern ist sicherlich besser, da sich die Menschen kennen. In Elmshorn trifft man am Samstag beim Einkaufen auf dem Buttermarkt immer einen Bekannten. Wir leben nicht anonym aneinander vorbei.
Sie sind selbst vierfacher Vater. Was werden Sie während Ihrer Amtszeit speziell für Kinder und Jugendliche tun?
Das Betreuungsangebot an den Kitas muss verbessert werden und ich möchte eine offene Ganztagsgrundschule einrichten. Damit wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert. Außerdem hoffe ich, dass es uns gelingt, wieder ein Jugendcafé oder etwas Vergleichbares in der Innenstadt zu eröffnen, damit sich die Jugendlichen einfach mal treffen und austauschen können – und zwar in einer angenehmen und sicheren Umgebung.
Wenn Sie Besuch bekommen, an welche Plätze in Elmshorn führen Sie ihn dann?
Elmshorn hat (noch) keine besonders sehenswerte Innenstadt, es gibt aber schon tolle Plätze, zum Beispiel hinter der Käpten-Jürs-Brücke an der Krückau. Ich mag die Natur und besonders den Leiter Wald. Wer hier zu Besuch ist, sollte sich auch den Wasserturm und den Buttermarkt mal anschauen. Zu Elmshorn gehört für mich auch Kollmar mit der Elbe. Die Gemeinde ist etwa 8 Kilometer entfernt und auf jeden Fall einen kleinen Ausflug wert.
Was würden Sie Jugendlichen raten, die eine politische Laufbahn einschlagen möchten?
Wichtig ist, dass sich junge Menschen wieder für das interessieren, was um sie herum passiert. Sie sollen eine Meinung haben und diese auch äußern. Nur wenn junge Menschen sich engagieren, verändert sich unsere Gesellschaft. Es besteht sonst die Gefahr, dass wir im Jetzt und Heute einfach stehen bleiben. Jugendliche müssen sich auch in der Politik einbringen und sich nicht zu schnell anpassen!
In Elmshorn sind viele Traditionsunternehmen angesiedelt, unter anderem auch die Firma Kölln. Kommen bei Ihnen auch die berühmten Hafer ocker auf den Frühstückstisch?
Aber unbedingt! Ich bin mit den Schmelzflocken aufgewachsen und meine Kinder mögen (zum Glück) auch Müsli aller Art lieber als eine Wurststulle.
Denken Sie mal an Ihre Schulzeit zurück. Was war damals Ihr Lieblingsfach und vor welcher Stunde hätten Sie sich am liebsten gedrückt?
Ich habe mich immer sehr für Geschichte und naturwissenschaftliche Fächer interessiert. Die Sprachen lagen mir dafür nicht so. Das rächt sich jetzt leider…
Bei einem stressigen Job wie Ihrem braucht man auch einen Ausgleich, um mal abzuschalten. Wobei kriegen Sie den Kopf wieder frei?
Ich gehe gern joggen oder fahre Rad. Dann starte ich von Zuhause durch den Leiter Wald in die Marsch, bis nach Semester und am Deich der Krückau wieder zurück. Das sind etwa 10 Kilometer, auf denen man seine Gedanken ordnen kann.
Auch der Bürgermeister hat mal Feierabend. Was unternehmen Sie an den Wochenenden mit Ihrer Familie in Elmshorn?
Ich gehe gerne ins Kino oder ins Theater. Wir haben außerdem einen Familienhund, der viel Auslauf braucht und damit für Abwechslung und Entspannung sorgt. Es wird nie langweilig!
Text Mimi Blume
Foto Stadtverwaltung Elmshorn