Supply Chain Management Doktor

Supply Chain Management Doktor

Angeben soll man nicht. Wir tun es trotzdem. Hamid Reza Tafazoli ist gerade dabei, in den akademischen Olymp seiner Branche aufzusteigen. Obwohl er sowohl sein Diplom- als auch sein Masterstudium an der HAW Hamburg absolviert hat, also an einer (Fach)Hochschule, macht er gerade seinen Doktor. Und das, obwohl das Promotionsrecht allein bei den Universitäten liegt.

Erst machte er ein Diplom in technischer Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Logistik und Materialwirtschaft, dann einen Master in International Business and Logistics, jetzt ein PhD-Studium zur Erlangung des Doktorgrades. Gleichzeitig ist er Project Manager Purchasing bei Eppendorf und Lehrbeauftragter an der HAW Hamburg. Hamid Reza Tafazoli hat es weit gebracht. Bald trägt er auch das begehrte Kürzel vor seinem Namen, und es sieht nicht so aus, als wolle er sich damit zufrieden geben. Tafazolis Geschichte ist eine Geschichte des Erfolgs. Die Voraussetzungen für seine Karriere hat er sich an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) erarbeitet, die seit 20 Jahren erfolgreich technische Betriebswirte mit dem Schwerpunkt Logistik ausbildet, und nicht nur die Schmiede für Tafazolis erfolgreichen Lebenslauf gewesen ist.

Gleichzeitig ist Tafazolis Geschichte auch eine über das Verschwimmen der Grenzen zwischen Universitäten und Fachhochschulen. Seit der Bologna-Reform sind die Abschlüsse der beiden Hochschultypen vor dem Gesetz absolut gleichwertig. Neben dieser formalen Angleichung bleiben aber Unterschiede in der Ausrichtung der Studienfächer, der Anwendung von Lehrmethoden und der Intensität der Betreuung durchaus erhalten. Während die Universitäten weitgehend theoretische Grundlagenforschung vermitteln, legen Hochschulen einen Schwerpunkt auf praxisbezogene Lehre. „Für mich kam keine andere Hochschule in Frage“, erzählt der PhD-Student. „Ich habe mich bewusst für die HAW entschieden, sowohl für mein Diplom als auch für den darauf aufbauenden, konsekutiven Masterstudiengang“. So ist er bereits früh im Studium mit Weltkonzernen in Berührung gekommen, denn auf Praxisorientierung und Berufsvorbereitung wird an seiner Hochschule besonderer Wert gelegt.

Das obligatorische Praxissemester verbrachte er bei BMW, und seine Diplom- und Masterarbeit hat er in der Wirtschaft geschrieben, die Letztere bei Olympus Surgery. Auch das Promotionsrecht, welches bislang allein den Universitäten obliegt, gerät zunehmend in die Diskussion. Bislang können Absolventen von Hochschulen nur in Kooperation mit anderen Universitäten promovieren. Trotz dieser Hürde steigt die Zahl der FH-Absolventen, die zu einer Promotion zugelassen werden, stetig. Seit 2009 besteht an der Hochschule am Berliner Tor ein Kooperationsabkommen mit der University of the West of Scotland (UWS), welches unseren Studierenden ermöglicht dort am PhD-Programm teilzunehmen. Tafazoli ist der Erste im Fachgebiet Logistik/Supply Chain Management. „Nach dem Studium hatte ich verschiedene Möglichkeiten, meinen akademischen Werdegang fortzusetzen, dabei habe ich mich, wie bei meinen Studien zuvor, für die HAW Hamburg entschieden“, erzählt der angehende Doktor. „Ich wurde wirklich gut ausgebildet und zehre immer noch von dem Wissen, welches ich beim Studium erwerben konnte.“ Die Absolventen dieser Studiengänge gehen, wie Tafazoli, in große Industrieund Handelsunternehmen, wo sie Prozesse dahingehend optimieren, um Wettbewerbsvorteile für ihr Unternehmen zu erarbeiten. Sie steigern damit die Produktivität, verringern Kosten, erweitern Sortimente. Der Konkurrenzdruck auf dem Weltmarkt wächst, und es kann sich nur der behaupten, der seine Prozesse nachhaltig optimiert. Und das Geheimnis seines Erfolges? „Mir wurde beigebracht, „out-of-the-box“ zu denken, also nicht nur die Sicht einer Disziplin anzunehmen, sondern das Problem von allen Seiten zu beleuchten. Auch bei Eppendorf besetze ich eine Schlüsselrolle in der Schnittstelle zwischen dem Einkauf und der Logistik. Ich verstehe die Produktentwickler und Ingenieure, da Technik ein Teil meines Studiums gewesen ist, gleichzeitig habe ich den Markt im Auge, denn ich wurde auch in der Betriebswirtschaft ausgebildet, zudem kenne mich in der Wirtschaftsinformatik aus.“ Mir ihren Qualifikationen besetzten sie Schlüsselpositionen in Unternehmen, und das macht sie für die Wirtschaft so interessant. Probleme, einen guten Job zu finden, haben die HAW-Absolventen nicht. „Mein Wettbewerbsvorteil, um es in der Sprache der Logistik auszudrücken, ist meine interdisziplinäre Expertise.“

Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg

Die HAW Hamburg ist die zweitgrößte Hochschule in Hamburg und die drittgrößte Fachhochschule in Deutschland. Sie bildet etwa 16.000 Studierende in 71 verschiedenen Studiengängen aus.

Logistik/Technische Betriebswirtschaftslehre (Bachelor/B.Sc.)
Bachelor-Absolventen des Studienganges Logistik – Technische Betriebswirtschaftslehre werden u.a. tätig in Unternehmen, in denen vorzugsweise Aufgaben aus den Bereichen Logistik/Materialwirtschaft eine wesentliche Rolle spielen. Es werden aber durchaus auch Tätigkeiten in anderen betriebswirtschaftlichen Bereichen ausgeführt. Die Ausbildung vermittelt betriebswirtschaftliches und technisches Verständnis, das in verschiedenen Branchen verwendet werden kann.

International Logistics and Management (Master/M.Sc.) – ab WS 2014/2015

International Business and Logistics (bis WS 2013/2014)
Aufbauend auf den im Bachelor-Studium erworbenen theoretischen und praktischen Erfahrungen erwerben die Studierenden im Master-Studium (International Logistics and Management) wertvolle zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie für Führungspositionen in internationalen Unternehmen qualifizieren. Absolventinnen und Absolventen sind einerseits mit allen betriebswirtschaftlich relevanten Bereichen und Problemstellungen durch theoretischen und praxisnahen Unterricht vertraut. Darüber hinaus haben sie spezialisierte Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie für den unmittelbaren Einsatz an unternehmerischen Schnittstellen zwischen Logistik, Technik und Informatik besonders hervorheben. Der enge Praxisbezug und die Zusammenarbeit mit der Praxis liefern wichtige Bausteine für eine optimale Vorbereitung auf den Beruf.

Weitere Informationen finden Sie unter www.haw-hamburg.de