BILDUNG IST AUCH REICHTUM

BILDUNG IST AUCH REICHTUM

Mit dem Studium ist es wie mit einem schönen Sportwagen. Ein akademischer Hochschulabschluss macht nämlich nicht nur wahnsinnig viel her, sondern beflügelt des Weiteren den Geist und das Ego. Aber vor allem ist Studieren inzwischen auch eines: Ganz schön teuer.

Und so stellen sich allen enthusiastischen Erstsemestern beim Antritt ihres Studienganges viele Fragen: Wer soll das bezahlen? Kann ich neben dem Studium überhaupt jobben? Wie viel darf ich verdienen? Und muss ich überhaupt studieren, um in meinem Traumberuf zu arbeiten? Kann man nicht gleich beides verbinden?

Wir haben uns für Euch schon mal ein wenig schlau gemacht und versuchen auf den nächsten Seiten, ein paar hilfreiche Antworten und Ratschläge zum Studienbeginn zu liefern.

ACH, DIE PAAR KRÖTEN…

Eine gute Finanzierungsstrategie ist inzwischen eine notwendige Voraussetzung für ein entspanntes Studium – denn nichts ist zermürbender, als jedes neue Semester wieder und wieder von denselben Ängsten geplagt zu werden, wie man die nächsten Monate finanziell sorgenfrei überstehen soll.

Es beginnt mit den Semesterbeiträgen und Studiengebühren, die von Hochschule zu Hochschule variieren. Der Semesterbeitrag ist seit jeher eine pauschale Abgabe der Studenten an ihre Hochschule und finanziert beispielsweise Leistungen wie das Semesterticket und weitere Vergünstigungen, sowie die Verwaltung und die Studentenwerke. Mit der jüngeren Einführung von Studiengebühren wurde den einzelnen Bundesländern in Deutschland das Recht eingeräumt, zusätzliche Abgaben pro Semester an ihren Hochschulen zu erheben, um beispielsweise die Lehre und Studienbedingungen zu verbessern (was leider nicht immer der Realität an den Universitäten entspricht).

Hat man seine Semesterbeiträge und Studiengebühren zusammen und auch noch die entsprechenden Lehrmittel wie Bücher beschafft, sind allerdings die Miete, Lebensmittel- und Versicherungskosten und alles, womit man sich in seiner Freizeit gern beschäftigt, noch längst nicht bezahlt. So hat das Deutsche Studentenwerk für die letzten Jahre einen durchschnittlichen Wert von 750 Euro im Monat ermittelt, die man für das Gesamtpaket Studium und Leben aufbringen muss.

Im Idealfall sind es natürlich die Eltern, die Euch eine Eurer Begabung und Leidenschaft entsprechende Ausbildung ermöglichen. Ihr habt sogar einen gesetzlichen Anspruch auf die elterliche Finanzspritze, deren Höhe natürlich auch vom Einkommen abhängt. Denn auch sie werden vom Gesetzgeber unterstützt. Bis zur Vollendung Eures 25. Lebensjahres erhalten sie Kindergeld, dessen Höhe sich inzwischen nur noch daran bemisst, ob und wie viele Geschwister Ihr seid und neben Eurer Ausbildung nicht mehr als 20 Stunden erwerbstätig seid.

Sollte das Einkommen Eurer Eltern unter einer bestimmten Grenze liegen, erhaltet Ihr möglicherweise Unterstützung durch den Staat. Das Kürzel hierfür ist BAföG und steht für das wuchtige Wort Bundesausbildungsförderungsgesetz. Die mögliche Höhe Eurer staatlichen Beigabe lässt sich online sehr gut mit dem BAföG-Rechner des Bundesminsteriums für Bildung und Forschung (BMBF) ermitteln. Solltet Ihr einen Anspruch auf BAföG haben, gilt zu bedenken, dass ein Teil davon, genau wie ein Kredit, nach dem Studium wieder zurückgezahlt werden muss.

Zusätzlich findet Ihr auf der Internetseite des BMBF eine breite Informationsplattform, die Euch über mögliche Stipendien und die Bedingungen hierfür aufklären. Für die Genies und besonders Fleißigen unter Euch gibt es seit 2011 auch das sogenannte Deutschland-Stipendium, für das Ihr Euch nach den Vorgaben Eurer Wunsch-Hochschule bewerben könnt. Für einen bestimmten Zeitraum werdet Ihr dann mit 300 Euro monatlich (zusätzlich zu den BAföG-Leistungen) gefördert. Wenn Ihr nun alle Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung – sei es durch die Eltern oder den Staat – ausgeschöpft habt und trotzdem noch gähnende Leere im Geldbeutel herrscht, dann gibt es neben dem nie auszuschließenden Lottogewinn immer noch die Möglichkeit, einen hübschen Nebenjob anzunehmen. Und damit seid Ihr nicht allein: Fast zwei Drittel der deutschen Studenten jobben nebenbei, um sich den akademischen Bildungsweg zusätzlich zu finanzieren.

Text Jule Malz