Sankt Peter-Ording – Wo Häuser auf Stelzen stehen

In den Ferien wollen über 850.000 Gäste erleben, warum Sankt Peter-Ording der beliebteste Urlaubsort in ganz Schleswig­ Holstein ist. Rund 4.000 St. Peteraner und Ordinger kümmern sich darum, dass sie sich am Wattenmeer pudelwohl fühlen. Das beschert ihnen einen Super­ Umsatz und zum Glück auch viele Jobs in Tourismus, Gastronomie und Handel. Ein gutes Pflaster also für junge Leute, die da arbeiten wollen, wo andere Urlaub machen!

Kitebuggies am Strand in SPO

Der Stand in SPO eignet sich für mehr als Spaziergänge!

Berühmt in ganz Deutschland ist „SPO“, wie Kenner den Ort nennen, wegen der urigen Holzhäuser, die auf Stelzen über dem Watt thronen: Ursprünglich nutzten die Gäste sie gern als Umkleidekabinen, heute kann man in den „höher gelegten“ Restaurants Eis, Kaffee und Spezialitäten inklusive Meeresblick genießen. Den ersten Pfahlbau nannte man 1911 ganz schelmisch „Giftbude“, weil es dort „wat gift“, wie es auf plattdeutsch heißt – und zwar reichlich Alkoholisches! Heute pilgern die Besucher in Scharen dorthin, auch wenn es etwas anstrengend ist: Von der Promenade hinter den Dünen geht es über eine 1.095 Meter lange Seebrücke über die Salzwiesen hinweg bis zum Strand mit den Pfahlbauten. Warum die auf Stelzen stehen? Klar, sie wollen keine „nassen Füße“ bekommen, wenn das Watt geflutet wird.

Der sandige „Spielplatz“ erstreckt sich über zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite. So machen alle ungestört das, was sie am liebsten tun: Sowohl Wasser- und Strandsportler als auch Ruhesuchende und die, die einfach nur in der Sonne chillen wollen, finden reichlich Platz. Aber, geben wir es zu: Das Wetter ist manchmal gar nicht so cool an der Nordsee. Macht nichts: Wenn es mal wieder regnet oder stürmt, lockt die überdachte Dünen-Therme – Badespaß mit angenehm temperiertem Meerwasser das ganze Jahr über!

So muss der schönste Spielplatz der Welt aussehen.

Gleich vier ganz verschiedene Gesichter bietet Sankt Peter-Ording in den Ortsteilen Böhl, Dorf, Bad und Ording. In Böhl geht’s etwas ruhiger zu: mit Ferienwohnungen, Pensionen und Campingplätzen, Strand und einer Menge Strandkörbe. Seehunde tummeln sich im Böhler Westküstenpark. Schönen Bernstein finden Strandspaziergänger im Ortsteil Dorf, in dem zwischen Reetdachhäusern, Cafés, Restaurants und urigen Läden sich das Leben abspielt. Aber so richtig quirlig wird’s in der Hochsaison im Ortsteil Bad: Wer sich nicht am Strand vergnügt, vielleicht mal Strandbuggys ausprobiert, der geht shoppen oder lecker Fischbrötchen essen.

Hier in Bad liegt das Zentrum des Kurbetriebs mit eigener Schwefelsole-Quelle. Auch die vier Kurkliniken setzen in der Therapie auf die salzhaltige Luft, Meerwasser und Schlick. Sie bieten wie auch die Tourismuszentrale und die vielen Hotels und Restaurants Jobs und Ausbildungsplätze in Fremdenverkehr und Gastronomie. Sportlich aktiv geht‘s im vierten Stadtteil Ording zu: Wind- und Kitesurfen, Kitebuggy-Fahren oder Beachvolleyball ist hier Programm. Auch das gibt’s: Wer mit dem Auto kommt, darf direkt auf dem Strand parken!

Der Strand in SPO

Leben, wo andere Urlaub machen.

Aber vor der Freizeit kommt die Arbeit und noch früher die Ausbildung: Über 560 Unternehmen bieten in Sankt Peter-Ording weit über 2.000 Jobs und Stellen für Azubis. Vom neuen Boom profitieren auch Handel, Handwerk und Gewerbe: Sie setzen pro Jahr mehr als 200 Millionen Euro um. Zu einem modernen Badeort hat sich die Perle am Watt gemausert – vom etwas heruntergekommenen Chic der 1970er Jahre nichts mehr zu sehen; viele Millionen Euro sind in die Ortserneuerung geflossen. Das zahlt sich nun aus: Immer mehr junge Leute, Sportler und Promis wollen in SPO ihre Ferien und Freizeit genießen. Gute Laune ist Programm – dort, wo die Häuser auf Stelzen stehen.

TEXT Joachim Welding
FOTOS Sebastian Weimar (oben), Tourismuszentrale SPO