Matthias Herzog: Jeder muss sein Spielfeld finden!

Matthias Herzog: Jeder muss sein Spielfeld finden!

Matthias Herzog erging es nach seiner Schulzeit an der Goetheschule Flensburg so, wie allen  jungen Menschen. Irgendwann trifft man eine Entscheidung, wie es weitergehen soll. In seinem Fall fiel die Entscheidung auf das Studium „Wirtschaftsingenieurwesen“. Doch nach dem Abschluss stimmte ihn die Aussicht auf ein Berufsleben als Wirtschaftsingenieur nicht glücklich. Das Herzblut fehlte. Leidenschaft spürte der gebürtige Tarper nur beim Sporttreiben. Also entschied er sich zu einem zweiten Studium der Sportwissenschaft, um den ersten Weg zu korrigieren – der Beginn einer erfolgreichen Karriere als Mentalcoach und Experte für Motivation und Leistungssteigerung. 2015 hatte Herzog einen neuen Traum: Wie wäre es, nicht nur Sportler und Einzelpersonen zu trainieren, sondern jungen Menschen auf einem Event zu begegnen. Das war die Geburtsstunde der Veranstaltung „Spitze sein, wenn’s drauf ankommt“. Kurz vor der zweitägigen Veranstaltung im Deutschen Haus in Flensburg hatten wir die Gelegenheit, mit ihm über die Veranstaltung zu sprechen.

ME2BE: Moin Herr Herzog. Im vergangenen Jahr konnten wir Sie in Husum erleben. In wenigen Tagen, am 31. Januar und 1. Februar 2018 kehren Sie in Ihre nördliche Heimat zurück. Dann heißt es „Spitze sein, wenn’s drauf ankommt“ … diesmal im Deutschen Haus in Flensburg. Worum geht es in Ihren Veranstaltungen?

Matthias Herzog: Oft besuchen Schüler eine Jobmesse ohne einen Plan zu haben, ohne zu wissen, was sie wirklich interessiert und wie ihre Zukunft aussehen soll. Unsere Veranstaltung versteht sich als als Weiterbildungs- und Motivationsevent und bietet Schülern, Auszubildenden, Familien und Unternehmen eine Plattform, sich kennenzulernen und sich zu informieren. Im Gegensatz zu vielen Berufsmessen gestalten wir eine lockere, spielerische Atmosphäre und bauen die Hemmschwelle zwischen den Protagonisten ab. Wir möchten Impulse für eine stärkere Motivation geben. Ich freue mich schon sehr auf Flensburg!

Du kannst nur spitze sein, solange dein Herz voller ist als deine Hose!

Ihre Veranstaltungen sind sehr lebendig. Das Publikum fühlt sich durch visuelle Übungen mitgenommen und angesprochen. Haben Sie ein Beispiel für uns?

Ja, wir bieten keine Berieselung, sondern üben Motivation. Ein Beispiel: Vergleichen Sie die Suche nach einem Ausbildungsplatz mit der Aufgabe, einen Tischtennnisball von einem Flaschenhals zu schnippen. Anfangs denken Sie wahrscheinlich: ‚Das ist ja total einfach!‘ Doch dann stellen Sie fest, dass es nicht so einfach ist, wie es sich anhört. Um die Aufgabe zu bewältigen, benötigen Sie Geschicklichkeit, Konzentration und Vorbereitung. Sie schaffen es nur, in dem Sie üben!

Schüler suchen ihren Weg in die Berufswelt, Unternehmen suchen Nachwuchs- und Fachkräfte. Was ist das Kernproblem dieser Begegnungen?

Matthias HerzogMangelnde Vorbereitung! Häufig wirkt das Aufeinandertreffen verkrampft. Beide Seiten scheinen nicht optimal aufeinander vorbereitet zu sein, um die Bedeutung einer Berufsentscheidung richtig zu erkennen. Ich habe sieben Neffen und Nichten. Alle haben ihren beruflichen Start mittlerweile korrigiert. Ich selbst bin auch ein typisches Beispiel. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studieren … ein reines Vernunftsstudium, mit dem vor allem meine Eltern zufrieden waren. Mich selbst hat das leider nicht ausreichend bewegt. Spaß und Leidenschaft habe ich nur im Sport empfinden können. Als mir das klar wurde, beschloss ich Sportwissenschaft zu studieren. Diese Entscheidung hat mein Leben positiv verändert. Genau das will ich transportieren. Ich bin mir sicher – wir alle hätten weniger Erkrankungen und weniger psychische Störungen, wenn wir uns rechtzeitig damit beschäftigen würden, wie wir leben möchten und nicht ein Leben lang in einem Beruf arbeiten, nur weil wir ihn uns irgendwann mal ausgesucht haben.

Sport ist ein wichtiges Thema in Ihrem Leben und in ihren Vorträgen. Was kann uns der Sport lehren?

Egal, ob Mannschaftssport oder Individualsportart – Sport steckt voller Analogien zum Berufsleben. Schauen wir beispielsweise auf die SG Flensburg-Handewitt im Handballsport. Die Mannschaft hat klare Ziele und versucht diese mit Training, Disziplin, Ausdauer und Begeisterung zu erreichen. Im Sport gibt es ständig Siege, Unentschieden und Niederlagen. Entscheidend ist unter anderem, aus Fehlern und Rückschlägen zu lernen. Trainer wissen: Aus Niederlagen lernen wir am meisten. Der Sport liefert uns auch viele Persönlichkeiten, denen wir täglich in den Medien begegnen. Von ihren Lebenswegen können wir lernen. Philip Lahm beispielsweise war ein hervorragender Fußballer, aber er wäre wahrscheinlich kein guter Balletttänzer geworden. Vitali Klitschko war ein guter Boxer, doch als Eiskunstläufer hätte er wohl keine bedeutende Karriere gemacht! Die Erkenntnis, die daraus resultiert, lautet: Jeder muss sein Spielfeld finden.

Matthias Herzog

Am 31. Januar und 1. Februar 2018 kehrt Matthias Herzog in seine nördliche Heimat zurück. Dann heißt es „Spitze sein. Wenn’s drauf ankommt“ im Deutschen Haus in Flensburg.

Wie können sich Schüler und Studenten besser auf das Thema Zukunft vorbereiten?

Viele merken erst viel zu spät, dass sie sich für etwas Spezielles interessieren und oft konzentrieren sich Gespräche zwischen Suchenden und Vermittlern auf die Schwächen statt auf die Stärken. Jeder Mensch hat Talente. Diese gilt es kennenzulernen! Jugendliche machen sich leider oft mehr Gedanken darüber, wo die nächste Party stattfindet, statt sich selbst zu fragen, wo der Rest ihres Lebens stattfinden soll. Das ist ein Stück weit auch natürlich. Doch es geht darum, sich selbst kennenzulernen, sonst kommt es irgendwann zu Situationen, in denen ein Schüler zu einem Arbeitsvermittler sagt: ‚Herr Meyer‘, Sie kennen mich doch am besten! Was für eine Ausbildung soll ich machen?‘ Oder eine angehende Studentin antwortet auf die Frage, was sie studieren möchte: ‚Da bin ich noch nicht sicher. Aber es wird auf jeden Fall in Hannover sein, denn dort habe ich schon ein WG-Zimmer!‘

Apropos Motivation – was ist Ihre eigene Motivation?

Mir macht es Spaß, meine Grenzen zu überwinden. Auch das bevorstehende Event in Flensburg bedeutet wieder eine neue Herausforderung. Ich ziehe persönlich große Motivation daraus, anderen Menschen mit meiner Erfahrung zu helfen und sie positiv zu verstärken. Wenn ich die Rückmeldung erhalte, dass ich mit meinen Impulsen anderen zum Erfolg verholfen habe, ist das ein sehr schönes Gefühl!

Haben Sie einen Lieblingssatz, im Zusammenhang mit Berufsorientierung?

Ja, der lautet: Du kannst nur spitze sein, solange dein Herz voller ist als deine Hose!

TEXT Christian Dorbandt
FOTOS Laschet Media GmbH

Kontakt:

Weitere Informationen zu Matthias Herzog und dem „SpitzeSeinEvent“ am 31. Januar und 1. Februar 2018:

Presseagentur LASCHET MEDIA GmbH
Michael Laschet / Janina Hennig
laschet@laschet-media.de
hennig@laschet-media.de
Tel.: 0221 924 28250

Der Vormittag an beiden Tagen ist ausschließlich für Schüler konzipiert. Am 31. Januar gibt es eine Abendveranstaltung für Azubis und Studenten mit anschließender Party mit DJ. Am 1. Februar findet eine Abendveranstaltung für Erwachsene statt (Einlass: 18:00 Uhr, Start: 18:45 Uhr).