Zivile Berufsausbildung in der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Leck
Wer sich für eine Ausbildung im Bereich Elektronik interessiert, hat die Qual der Wahl. Die 3,5-jährige duale Ausbildung kann in elf verschiedenen Fachrichtungen in Handwerk oder Industrie absolviert werden. Auf dem ehemaligen Fliegerhorst an der Klixbüller Chaussee lockt die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr Jahr für Jahr mit 12 Ausbildungsplätzen zum/-r Elektroniker (m/w) für Geräte und Systeme. ME2BE hat sich dort umgeschaut und die Lage für euch gecheckt.
Ausbildungsleiter Michael Schöllermann kann stolze Zahlen vorweisen. „Seit 1982 haben wir über 300 Azubis ausgebildet und als Elektronikerinnen und Elektroniker freigesprochen“, berichtet der erfahrene Technische Beamte und zeigt auf die imponierende Bilderwand. „Von jedem Jahrgang hängt ein gerahmtes Gruppenfoto im langen Flur der Ausbildungswerkstatt.“ Ein bisschen Bundeswehr-Tradition muss sein. Dabei handelt es sich hier in Leck ausschließlich um die zivile Berufsausbildung.
Worum geht’s?
Elektroniker (m/w) für Geräte und Systeme sind elektrotechnische Allroundtalente. Sie überwachen, steuern, planen, messen und prüfen jede Art von elektronischen Systemen. Sie montieren, löten, programmieren, installieren und konfigurieren.
An wen richtet sich die Ausbildung?
Die Ausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit Mittlerem Schulabschuss. Gefragt sind vor allem handwerkliches Geschick, Fingerfertigkeit, technisches Interesse und Teamfähigkeit. Ein- bis zweiwöchige Praktika sind möglich nach kurzer schriftlicher Bewerbung.
Welche Vorteile hat die Ausbildung bei der Bundeswehr?
Diese zivile Ausbildung bei der Bundeswehr punktet mit mehreren Vorteilen: 1.) Die Ausbildung findet im Team mit 12 Azubis statt. Es gibt also ausreichend Möglichkeit für einen informativen Austausch. 2.) Jedes Lehrjahr wird von einem Ausbilder in Vollzeit begleitet. Eine intensive Ausbildung ist somit gewährleistet. 3.) Es gibt keinen Termindruck, weil es keine Kundenaufträge gibt. Die Azubis können sich ausschließlich auf die Ausbildungsinhalte konzentrieren. Ansonsten ist die Ausbildung bei der Bundeswehr gleichwertig zur normalen Ausbildung in einem industriellen Elektrounternehmen, allerdings mit hochwertiger Ausstattung und extra eingerichteten Werkräumen. Die Prüfungen werden von der IHK abgenommen, die attraktive Ausbildungsvergütung richtet sich nach den empfohlenen Tariflöhnen.
Was kommt danach?
Nach der Ausbildung gibt es entweder die Möglichkeit, bei der Bundeswehr oder in der freien Wirtschaft als Elektroniker zu arbeiten oder zu studieren. Alle Türen stehen offen.
„Die Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt kann ich nur empfehlen.“
„Ich habe meine Ausbildung im Januar beendet und parallel meine Fachhochschulreife an der Berufsfachschule erworben. Dafür habe ich zusätzlich 2 Jahre lang die Samstagsschule besucht. Jetzt habe ich mich bei der Bundeswehr für den gehobenen technischen Dienst beworben. Ich möchte Elektrotechnik und Informationstechnik an der Bundeswehr-Universität in München studieren. Das Bewerbungsverfahren dauert noch bis Ende März. Im Mai rechne ich mit der Entscheidung. Bis dahin bin ich hier befristet als Facharbeiter beschäftigt. Die Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt kann ich nur empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Azubis in der Wirtschaft hatten wir keinen Zeitdruck und wurden sehr gut auf die Prüfung vorbereitet. Nach dem Studium und meinen fünf Pflicht-Dienstjahren möchte ich gern als Technischer Beamter arbeiten und auf jeden Fall nach Nordfriesland zurückkehren.“
Die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Leck bietet folgende Ausbildung an:
- Elektroniker für Geräte und Systeme
Kontakt
Ausbildungswerkstatt Leck
Klixbüller Chaussee 21
25917 Leck
Tel.: 04662 82 3863
E-Mail: EloKaBtl911Ausbildungswerkstatt@bundeswehr.org
TEXT & FOTOS Christian Dorbandt