Seit 2013 versteht sich der Tag der Ausbildung am BBZ Norderstedt als lebendige Kontaktbörse. Pünktlich zur Woche der Beruflichen Bildung bieten dort auch in diesem Jahr 90 Unternehmen und Einrichtungen aus unterschiedlichsten Branchen Einblicke in ihren Berufsalltag. ME2BE startet den Rundgang bei Matcha and more, dem Schülercafé des BBZ.
Heiße Waffeln mit Puderzucker, Kakao und natürlich Matcha: Das Schülercafé Matcha and more hält was es verspricht. Die Schülerinnen und Schüler des BBZ, die freiwillig das Café betreiben, können sich während der gesamten Messe nicht vor Gästen retten. Kein Wunder, denn der Name zieht und das süße Angebot zaubert sowohl den Mitschülern als auch den Ausstellerinnen und Ausstellern ein Lächeln ins Gesicht.
BBZ Norderstedt: Aus Ehemaligen werden Ausstellerinnen und Aussteller
Am Tag der Ausbildung können die Besucherinnen und Besucher mit Ausbildungsbetrieben und Hochschulen direkt ins Gespräch kommen. Besonders wertvoll ist der Austausch mit aktuellen Auszubildenden, die persönlich über ihren Beruf und den Alltag in der Ausbildung berichten. Das Beste für die Schüler: Teilweise haben die Azubis sogar selbst das BBZ besucht.
Ayca ist im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Frisörin.
Unter den Ausstellern sind sogar BBZ-interne Lehrkräfte, die ihren Unterricht vorstellen. So zum Beispiel Franziska Pöhling, die am BBZ die angehenden Friseurinnen und Friseure ausbildet. Eine ihrer Schülerinnen ist Ayca aus Kaltenkirchen. Sie erzählt: „Seit ich ein Kind war, wollte ich immer Friseurin werden. Meine Mama ist auch Hair- und Make-up-Stylistin, deswegen hatte ich sie immer als Vorbild.” Mittlerweile ist die 19-Jährige im dritten Lehrjahr und zeigt auf dem Tag der Ausbildung Interessierten, wie man die Haarschere richtig hält und gerade Schnitte schafft. Einmal pro Woche hat sie am BBZ Norderstedt Unterricht, sagt sie. Dort lerne man nicht nur, wie Haare eigentlich aufgebaut sind, sondern auch vieles über die Beschaffenheit von Haut und Nägeln. „Das ist sehr hilfreich”, findet Ayca.
DRK: Regulationsspielzeuge helfen vielen gestressten Kindern
Ein Stockwerk tiefer stellt Annette Täufert ihren Beruf vor. Sie ist Einrichtungsleiterin bei der DRK-Kita Abenteuerland in Kaltenkirchen und brennt für ihren Job. „Beim DRK haben wir ein ganz besonderes Kita-Konzept”, erzählt die studierte Kindergärtnerin. Sie nutzt zum Beispiel Regulationsmaterialien wie Knetbälle und Fidget Toys, um gestresste oder überforderte Kinder zu beruhigen.
Annette Täufert vom DRK stellt Ausbildungsmöglichkeiten im sozialen Bereich vor.
„Bei mir wissen die Kinder, dass ihnen meine Bürotür immer offen steht“, sagt sie. Auf der Messe möchte sie so viele junge Menschen wie möglich für die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin oder zum Kinderpfleger begeistern. Doch auch die PIA-Ausbildung, eine praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher, lege sie vielen ans Herz.
BBZ Norderstedt hat größte Berufsmesse im Kreis Segeberg
Immer wieder unter den Schülerinnen und Schülern entdeckt man Stefanie Denecke, die Leiterin des BBZ Norderstedt. Sie ist stolz auf den Tag der Ausbildung, sagt sie. Denn: Es ist die größte Berufsmesse im Kreis und bei Ausstellern sehr beliebt. Nicht verwunderlich: Mit mehr als 3000 Schülerinnen und Schülern in Teil- und Vollzeitklassen bietet das BBZ auch ein großes, heterogenes Publikum.
Bei uns sollen die Schüler als Mensch wahrgenommen werden
„Die Stimmung ist heute sehr positiv”, findet Stefanie Denecke. Viele Aussteller hätten ihr bereits von tollen Gesprächen berichtet und seien begeistert. Für die BBZ-Schüler der Vollzeitklassen ist die Messe allerdings nicht der erste Berührungspunkt mit beruflicher Orientierung: Im vergangenen Jahr hatten sie bei „Azubi meets Schüler” bereits die Möglichkeit, ihre Teilzeit-Mitschüler, die bereits eine Ausbildung begonnen haben, zu ihrer Arbeit zu befragen. „Bei uns sollen die Schüler als Mensch wahrgenommen werden“, sagt Stefanie Denecke und das fange bei der beruflichen Orientierung an.
TEXT & FOTOS Morgana Pfeifer Schridde