Yvonne Nußpickel – Lactoprot in Leezen

Yvonne Nußpickel – Lactoprot in Leezen

Yvonne Nußpickel (19), aus Fredesdorf im 2. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der Lactoprot in Leezen.

„Für mich war es eine Berufswahl, die sowohl spontan als auch zukunftsorientiert war. Meine eigentlichen Zukunftspläne sahen anders aus. Ich besuchte die 11. Klasse einer Berufsschule mit dem Ziel, mein Fachabitur nachzuholen, denn die Mittlere Reife hatte ich bereits gemacht.

Nach einiger Zeit jedoch merkte ich, dass mich dies nicht erfüllt. Daher hatte ich mir fest vorgenommen, etwas zu tun, was mir Spaß machen würde. Ein Stück weit wollte ich auch das Gefühl haben, gebraucht zu werden und andere Menschen mit meiner Arbeit unterstützen oder sogar begeistern. Geistige und körperliche Anstrengung spielten auch eine Rolle, denn die hatte ich in meinem Alltag als Ausgleich nicht. Ein Bürojob kam also nicht in Frage! Im Internet stieß ich auf eine Anzeige für eine Ausbildung zur Milchtechnologin. Ich musste mich erst einmal informieren, was dieser Beruf beinhaltet und konnte mich dann durch diese Informationen für diesen Beruf begeistern. Den nötigen Schulabschluss dafür hatte ich auch. Als Voraussetzung wird ein guter Hauptschulabschluss erwartet.

Man bekommt oft zu hören: „Melkt ihr dort Kühe?“ und ich kann euch sagen, dass das die Aufgabe eines Landwirtes ist und nicht unsere. Wir, als Milchtechnologen, sind dafür zuständig, Milch zu verarbeiten. In jeder Hinsicht, sei es zu Käse, Joghurt oder die einfache Konsummilch. Wir arbeiten viel mit Maschinen, so muss man ein gewisses Verständnis für die Technik aufbringen können.

Ein Beruf mit Zukunft ist es auf jeden Fall, denn wer braucht keine Lebensmittel, um überleben zu können? Nach der 3-jährigen Ausbildung besteht die Möglichkeit einer Weiterbildung zum Meister oder Techniker. Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologie zu studieren, vorausgesetzt, man besitzt entweder seinen Meister oder Techniker oder Abitur. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Frauen in einem Männerberuf gut zurechtkommen, wenn man das Glück hat hilfsbereite, verständnisvolle und geduldige Arbeitskollegen zu haben. Zugleich fordert es aber auch eine gewisse körperliche Stärke, die mir nichts ausmacht.“