Wie wär’s mit MINT?

Wie wär’s mit MINT?

MINT ist frisch, trendy und hat Zukunft: Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker braucht das Land – händeringend

Natürlich hat MINT nichts mit Pfefferminzbonbons zu tun. Aber, stopp – ein paar Gemeinsamkeiten gibt’s doch: Frische, neue Berufsfelder warten auf die SchulabgängerInnen. Bionik, Bioverfahrenstechnik oder Mechatronik zum Beispiel. Oder Gentechnologie, Umwelttechnik, Software-Engineering und viele andere. Was sie eint: Überall steht Forschung und Entwicklung – also die kreative Arbeit der Menschen – im Mittelpunkt. So gesehen, sind MINT-Leute besonders schöpferisch. Mit vielen Ideen, mit Vorstellungskraft, Wissen und Kommunikationsfähigkeit. Denn heute entstehen die besten Ideen in Teams, in denen alle vertrauensvoll zusammenarbeiten. 

Und die MINT-Berufe sind wie Minzbonbons überaus gesund: Hochschulen und Firmen werben um die begehrten Fachkräfte. Ingenieure, Mathematiker, Informatiker und Naturwissenschaftler können sich auf hervorragende Berufsaussichten freuen. Mit guten Karrierechancen und anständigen Gehältern von derzeit durchschnittlich 5.100 Euro ­brutto.

Warum das so ist? Fachkräftemangel heißt das große Wort, das die Bundesregierung längst zum Handeln bewegt. Und in den MINT-Fächern spüren Unternehmen schon heute, dass sie oft nicht genügend qualifizierte MitarbeiterInnen gewinnen können. Der Mangel unterscheidet sich von Region zu Region. In Norddeutschland kommen derzeit auf 150 offene MINT-Stellen nur 100 Arbeitssuchende. Bis zum Jahr 2020 werden rund 670.000 MINT-Fachkräfte in Deutschland fehlen, schätzen Experten. In dieser Situation kommen den Firmen die AbsolventInnen von den Unis und Fachhochschulen gerade recht!

MINT boomt: In der EDV, Elektroindustrie und im Maschinenbau

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Mathe, Technik und Co: Rund 2,4 Millionen Leute arbeiten in Deutschland derzeit in MINT-Akademikerberufen, so viele wie nie zuvor. Vor allem in besonders innovativen Unternehmen werden sie dringend gebraucht: Dies sind die fünf Branchen mit der höchsten Anzahl an MINT-Akademikern und dem stärksten Bedarf an guten Nachwuchskräften:

  • • Technische Dienstleistungen / Forschungs- und Entwicklungs-Dienstleistungen
  • • EDV und Telekommunikation
  • • Elektroindustrie
  • • Fahrzeugbau
  • • Maschinenbau

Die Berufswelt ist heute eng vernetzt. Im MINT-Bereich gilt das umso mehr, weil die Grenzen zwischen den Fachbereichen fließend sind: Informatik funktioniert nicht ohne Mathematik, technische Innovationen entspringen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und so weiter. Das wiederum bedeutet, dass eine MINT-Ausbildung oftmals nicht dauerhaft auf einen bestimmten Job festgelegt ist. Lebenslanges Lernen gehört selbstverständlich zu einer MINT-Karriere dazu. Der Fortschritt ermöglicht immer wieder neue Möglichkeiten oder sogar ganz neue Berufsfelder – Chancen für neue berufliche Herausforderungen und die persönliche Weiterentwicklung. Mit MINT hast Du also beste Chancen, dass das Arbeitsleben frisch bleibt – wie ein Pfefferminzbonbon.


Mathematik 1

Mathematik macht im Berufsleben variabel: Wo immer eine neue Idee entsteht – ob und wie sie funktioniert, muss zunächst berechnet werden. Mathematik ist überall gefragt. Das reicht vom futuristischen Möbelentwurf bis hin zur geplanten Marsmission. Mathematik ist die Grundlage der Versicherungslogik, der Vertriebslogistik, des Cloud Computings, der Sicherheit im Luftverkehr. Auch für den  Entwurf und Bau eines Wolkenkratzers spielen mathematische Berechnungen eine wesentliche Rolle – ebenso wie bei den Dienstleistungen der Beratungsfirmen, die sich später darin einmieten.


Informatik 2

Informatik lernen heißt Kommunikation gestalten: Angewandte Informatik spielt eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft, denn Software verändert unsere Kommunikation, unsere Entscheidungs- und Produktionsprozesse. Hier werden Apps entwickelt, die den Alltag erleichtern, oder Sicherheitssysteme programmiert, um unbefugte Zugriffe auf Rechenzentren zu verhindern. In der Kommunikationstechnologie beeinflussen sich Anwendungsideen und Technologien wechselseitig, sodass mit rasanter Geschwindigkeit immer neue Spezialgebiete entstehen.


Naturwissenschaften

3Naturwissenschaften sind Grundlagen und Anwendungen für unser Leben: Biologie, Chemie und Physik beschreiben die Phänomene des Lebens und unserer Umwelt. Dieses Wissen nutzen wir vielfältig – von der Krankheitserkennung und -behandlung bis zur Entwicklung neuer Materialien für die Luftfahrt. Die Grenzen zwischen den einzelnen Naturwissenschaften weichen auf und es entstehen Schnittstellen zu benachbarten Bereichen wie zur Medizin oder Informatik. In der Grundlagenforschung sucht man mit Geduld nach Antworten auf komplexe Fragestellungen. In Ausbildungsberufen werden naturwissenschaftliche Kenntnisse angewandt, um Materialien zu prüfen, die Produktion von Lebensmitteln zu steuern oder die Umwelt zu schützen.


Technik

Technik verbindet Maschinen und Methoden, Technik nutzt naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Funktionsweisen. Die Bandbreite reicht von intelligenten Autos, die miteinander kommunizieren und selbsttätig fahren können bis zu winzigen Nanomaterialien, die große technische Lösungen versprechen. Wer sich für Technik begeistert, ist vor allem an praktischen Umsetzungen interessiert und sucht nach wirksamen Lösungen. So entstehen aus neuen Ideen neue Technologien und Produkte. Gleichzeitig erweitert sich das Berufsspektrum: Neben den Ingenieurwissenschaften gibt es heute interdisziplinäre Ausbildungen und Studiengänge im Bereich der Mechatronik, Nanotechnologie oder Photonik.CMYK_T-Shirt-Junge

 

TEXT Joachim Wedding
FOTOS Shutterstock