Über die Schulter geguckt

Über die Schulter geguckt

Die Schüler der Regionalschule Brunsbüttel besuchten die Redaktion von ME2BE

Was macht eine Redaktion eigentlich den ganzen Tag und wie sieht die Arbeit bei ME2BE aus? 20 Schüler aus zwei Klassen der Regionalschule Brunsbüttel haben uns einen Tag lang über die Schulter geguckt und dabei sogar selbst und ganz eigenständig ein kleines Sonderheft produziert. Über die schöne Oldtimertankstelle bei uns vor der Tür.

Die Aufgabe klang eigentlich ganz leicht: produziert in sechs Stunden ein sechsseitiges Magazin. In drei Gruppen aufgeteilt – Text, Foto und Grafik/PR – gingen die Schüler, die im Rahmen ihrer Projektfahrt: „Medien von Profis gemacht“ drei Tage lang die Hansestadt besuchten, ans Werk. Jeder konnte seinen Interessen folgend einen Teil des Magazins mitgestalten. Unterstützt wurden die Teams von Mitgliedern unserer Redaktion. Slaven setzte sich mit dem „Team Text“ zusammen, Tom leitet das „Team Foto“ und Sonja, Irene und Katharina kümmerten sich um das „Team Grafik/PR“.

Ziel dieser kleinen Übung war, neben der Fertigstellung des „MAGAZINS ÜBER DIE OLDTIMERTANKSTELLE”, dass die 20 medieninteressierten Schüler die Arbeit hinter den Kulissen eines Magazins erleben. Denn wer ein fertiges Magazin in den Händen hält, kann sich kaum ein Bild davon machen, wie viele Menschen wirklich daran gearbeitet haben. Journalisten, Fotografen und Illustratoren sorgen mit ihren Texten, Fotos und Zeichnungen für den Inhalt, Grafiker und Mediengestalter für ein ansprechendes Design. Im Verlag arbeiten aber noch viele Menschen, die für die Büroorganisation und den Anzeigenverkauf zuständig sind. Aber zurück zu unserer Klasse. Den Aufbau des Magazins haben wir vorgegeben: auf der ersten Seite kommt der Titel, die Seiten 2 bis 5 werden mit dem redaktionellen Beitrag gefüllt und auf der letzten Seite ist Platz für die Werbeanzeige der Oldtimertankstelle.

Team Text

Jede schöne Geschichte braucht auch einen guten Text. Die Textgruppe mit vielen erfahrenen Redakteuren der Schülerzeitung „Bo-je-Welle” hatte die Aufgabe, den Text über die Oldtimer-Tankstelle an den Elbbrücken zu schreiben. Zunächst wurde dafür im Internet recherchiert und alles Interessante zu dieser historischen Tankstelle gesammelt. Die gefundenen Informationen wurden sortiert und in den folgenden Fragen zugeordnet: Seit wann gibt es die Tankstelle? Wie wurde sie in den Anfangsjahren genutzt? Was ist seitdem mit ihr passiert? Wer betreibt die Tankstelle heute? Kann man an der Tankstelle überhaupt noch tanken? Wer besucht das kleine Restaurantbistro so? Was für Speisen bekommt man dort zum Frühstück und zum Mittagessen? Im Anschluss ging es zur Tankstelle selbst, zum Interview mit der Restaurantchefin, die jeden Tag die hungrigen Gäste aus der Umgebung und von weiter weg bedient. Dann ging es endlich ans Texten. Dafür setzte sich die Textgruppe um einen Computer, einer tippte und die anderen formulierten ihre Geschichte zur Oldtimer-Tankstelle. Als der Text fertig und korrigiert war, wurde er an die Grafik zum Layouten geschickt.

Me 2 Be, Brand2, Schueler Workshop, Tankstelle, Roeler, 2013, Hamburg

Team Foto

„Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.“ Für den Fotografen bedeutet das aber eine riesige Herausforderung. Es ist etwas anderes, einen Schnappschuss seiner Freunde mit der Handy- kamera zu machen oder Bilder zu schießen, die anschließend in einem Magazin Verwendung finden. Unser Fotograf Tom erklärte der Gruppe zunächst die Funktionsweise des Fotoapparats. Welches Objektiv ist für welche Einstellung geeignet und wie geht man richtig mit dem Blitz um? Nach der theoretischen Einweisung dienten zunächst die eigenen Mitschüler als Probemotive. Dann ging es zur Tankstelle. Neben den Portraits der sympathischen Interviewpartner wurden zahlreiche Außen- und Umgebungsaufnahmen gemacht. Eine großzügige Motivauswahl ist wichtig, damit die Grafik größere Gestaltungsmöglichkeiten erhält. Zurück in der Redaktion wies Tom die Gruppe in die Grundzüge der Fotobearbeitung ein. Die bearbeitete Auswahl ging darauf an die Grafik.

Me 2 Be, Brand2, Schueler Workshop, Tankstelle, Roeler, 2013, Hamburg

Team Grafik/PR

Die Grafik und die Public Relations-Abteilung arbeiten nicht nur bei unserem Schulbesuch sehr eng zusammen. Die Ideen der Werber und Mitarbeiter, die für jegliche öffentliche Kommunikation Verantwortung tragen, werden von den Grafikern visuell umgesetzt. Für die Magazinproduktion stand die Schülergruppe vor der Aufgabe, sich eine ansprechende Werbeanzeige zu überlegen, diese mit einem fesselnden und eindringlichen Slogan zu versehen und ein Logo zu gestalten. Nach dem Überwinden der anfänglichen Schüchternheit waren die Schüler voller Ideen. Was wollen wir mit der Anzeige bewirken? Wer soll sich angesprochen fühlen und welches Motiv muss dafür von dem Foto-Team produziert werden? Auf all diese Fragen musste die Gruppe Antworten finden und, was noch schwieriger war, sich auf eine Lösung einigen. Zum Schluss hatte das Team Grafik/PR die besondere Aufgabe, alle Teile der verschiedenen Gruppen zusammenzubringen. Unter der Anleitung unserer Grafikerin arbeiteten die Schüler mit dem Layout-Programm InDesign, suchten sich die passende Schrift aus, platzierten die Fotos und setzten Logo und Anzeige. Zuletzt verewigte sich jeder verdient im Impressum. Das fertige Magazin kann sich sehen lassen. Mit einer halbstündigen Verspätung nach geplantem Abgabetermin war das Magazin tatsächlich fertig. Wie im wahren Leben lief auch hier nicht alles nach Plan und zum Schluss wurde es ein wenig hektisch. Hier zeigte sich die Wichtigkeit eines guten Zusammenspiels aller Gruppen. Spaß gemacht hat es beiden Seiten, der Redaktion und den Schülern, die nun ein wenig mehr über die Welt der Magazine wissen.

Text Katharina Grzeca & Slaven Marinovic
Fotos Tom Roeler